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Phaeocystis globosa Schaumalge

Phaeocystis globosa wird umgangssprachlich oft als Schaumalge bezeichnet. Haltung im Aquarium: Für Aquarienhaltung nicht geeignet. Giftigkeit: Vergiftungsgefahr unbekannt.


Profilbild Urheber Admin Meerwasser-Lexikon

North Sea,Helgoland Roads Phytoplankton Monitoring / Creative Commons Attribution 3.0 / https://planktonnet.awi.de/index.php?contenttype=image_details&itemid=63412#content
Mit freundlicher Genehmigung des Urhebers Admin Meerwasser-Lexikon

Eingestellt von AndiV.

Bilddetail


Steckbrief

lexID:
15390 
AphiaID:
160538 
Wissenschaftlich:
Phaeocystis globosa 
Umgangssprachlich:
Schaumalge 
Englisch:
Foam Algae 
Kategorie:
Sonstiges 
Stammbaum:
Chromista (Reich) > Haptophyta (Stamm) > Prymnesiophyceae (Klasse) > Phaeocystales (Ordnung) > Phaeocystaceae (Familie) > Phaeocystis (Gattung) > globosa (Art) 
Erstbestimmung:
Scherffel, 1899 
Vorkommen:
Antarktis, Südlicher Ozean, Südpolarmeer, Arabisches Meer / Persischer Golf, Arktis (Nordpolarmeer), Ärmelkanal, Australien, Brasilien, China, Deutschland, Frankreich, Galápagos-Inseln, Gelbes Meer, Golf von Mexiko, Hong Kong, Karibik, Kosmopolit (weltweit verbreitet), Neuseeland, Niederlande, Nordsee, Ost-Atlantik, Ostchinesisches Meer, Palau, Pazifischer Ozean, Portugal, Russland, Schwarzes Meer, Skandinavien, Spanien, Süd-Afrika, Suriname, Tasmanien (Australien), Thailand, Vietnam, West-Atlantik 
Meereszone:
Subtidal (Sublitoral, Infralitoral), ständig von Wasser bedeckte flache (neritische) Schelfregion, unterhalb der Niedrigwasserlinie bis zur Schelfkante in durchschnittlich 200 Meter Tiefe 
Meerestiefe:
0 - 20 Meter 
Größe:
0,15 cm - 0,2 cm 
Temperatur:
10°C - 31°C 
Futter:
Fotosynthese 
Schwierigkeitsgrad:
Für Aquarienhaltung nicht geeignet 
Nachzucht:
Nicht als Nachzucht erhältlich 
Giftigkeit:
Vergiftungsgefahr unbekannt 
CITES:
Nicht ausgewertet 
Rote Liste:
NE nicht beurteilt 
Weiter verwandte
Arten im Lexikon:
 
Author:
Publisher:
Meerwasser-Lexikon.de
Erstellt:
Zuletzt bearbeitet:
2022-11-27 15:55:40 

Haltungsinformationen

Schon oft haben Standwander bei einen Spaziergang am Stand größere Mengen Schaum angespült / geweht sehen können und sich möglicherweise gefragt, woher der Schaum wohl kommt.
Wurden irgendwo zu große Mengen an Waschpulver oder ähnliche Chemikalien eingeleitet oder von Schiffen abgelassen?
Und warum sondert der Schaum nach kurzer Zeit einen unangenehm faulig-schwefligen Geruch ab?
Der Geruch entsteht durch die Freisetzung von Dymethylsulfit.

Die winzig kleine, einzellige Schaumalge Phaeocystis globosa (eine Zelle ist geradde einmal 4my = 0,001 Millimeter groß) und kommt in Kolonien mit einem Durchmesser von 0,5cm bis 2,0 cm vor.
Unter bestimmten Bedingungen (Wassertemperatur, Salinität, PH-Wert) und in entrophierten Gewässern kommt es zu einem plötzlich einsetzenden und zunächst ungebremstem Wachstum, einer sogeannten Algeblüte.

Die kleinen Algen, die gelbbraune Cloroplasten enthalten, sind durch eine Umhüllung aus Gelatine geschützt, und stellen einen wichtigen Bestandteil des Phytoplanktons dar, die Eimzeller stellen z.B. für Wimpertierchen in der Nahrungskette ein passender Happen dar,

Wenn die Algen absterben, verfärbt sich das Meereswasser teilweise grün-bräunlich, und es bildet sich durch Einfluss des Windes und den Wellenschlag eine Art glitschiger Schaum (ähnelt Eisschnee beim Backen), der an den Strand geweht wird.
Die Schaumberge entstehen nach der Algenblüte – meistens im Frühling, doch auch an diesen kalten Novembertagen 2022 türmen sich die Algen an der Nordsee auf, wie das Besucherzentrum von Norderney Watt-Welten auf Facebook meldet.
Das Absterben der Algen wird durch Viren ausgelöst.

Phaeocystis globosa gilt inzwischen als Kosmopolit, die Alge geht während ihrer Lebnszeit zwei versciedenen Stadien, ein unbewegliches Stadium in kugelförmigen, glatten Kolonien und ein bewegliches Stadium ähnlich wie bei der Alge Phaeocystis pouchetii.

Die Alge ist nicht giftig, kann aber trotzdem sehr schädlich sein, da ihre Algenblüten dramatische Veränderungen des Ökosystems und negativen Auswirkungen auf die Fischerei und Fischzucht zur Folge haben. So entstehen erhebliche wirtschaftliche Verluste in der Aquakulturfischerei und Muschelzucht, zudem sind sie auch für Fischsterben in großem Maßstab, Netzverstopfung und die daraus resultierenden Folgen verantwortlich
All diese Auswirkungen sind in erster Linie auf einen Lebenszyklus zurückzuführen, der zwischen Solitärzellen und gelatinösen Kolonialstadien wechselt, in denen Hunderte oder Tausende von Zellen in eine Polysaccharidmatrix eingebettet sind.

Ende November 2021 brach im südlichen Gelben Meer von China zum ersten Mal eine großflächige Phaeocystis-Blüte aus, die von riesigen Kolonien dominiert wurde, und eine Fläche von bis zu 1.543 km² bedeckte (Schätzung des North Sea Forecast Center of State Oceanic Administration, China).

Trotz des vorhandenen Wissens sind Wissenschaftler davon überzeugt, dass noch lange nicht alle Geheimnisse um die Alge Phaeocystis globosa gelöst sind.

Weiterführende Links

  1. A Phaeocystis globosa bloom associated with upwelling in the subtropical South Atlantic Bight (en). Abgerufen am 26.11.2022.
  2. Algaebase (en). Abgerufen am 26.11.2022.
  3. Aus dem Weltraum beobachtete Phaeocystis-Blüte (de). Abgerufen am 26.11.2022.
  4. Composition, assimilation and degradation of Phaeocystis globosa-derived fatty acids in the North Sea (en). Abgerufen am 26.11.2022.
  5. Effects of temperature, salinity, and irradiance on the growth of harmful algal bloom species Phaeocystis globosa Scherffel (Prymnesiophyceae) isolated from the South China Sea (en). Abgerufen am 26.11.2022.
  6. First Report on Large-Scale Phaeocystis globosa Bloom in the Southern Yellow Sea, China (en). Abgerufen am 26.11.2022.
  7. Gewässertyp 2015 - Salzreiches Wattenmeer (de). Abgerufen am 27.11.2022.
  8. Mass mussel mortality in The Netherlands after a bloom of Phaeocystis globosa (prymnesiophyceae) (en). Abgerufen am 26.11.2022.
  9. plankton net (en). Abgerufen am 27.11.2022.
  10. Schaumalge (Phaeocystis) (en). Abgerufen am 26.11.2022.
  11. Schaumalge lässt Nordsee „blühen“ (en). Abgerufen am 26.11.2022.
  12. The impact of turbulence and phytoplankton dynamics on foam formation, seawater viscosity and chlorophyll concentration in the eastern English Channel (en). Abgerufen am 26.11.2022.
  13. The light and temperature dependence of growth rate and elemental composition of Phaeocystis globosa scherffel and P. Pouchetii (HAR.) Lagerh. in batch cultures (en). Abgerufen am 26.11.2022.
  14. The Planktonic Marine Flagellates (en). Abgerufen am 26.11.2022.
  15. Virally induced mortality of Phaeocystis globosa during two spring blooms in temperate coastal waters (en). Abgerufen am 26.11.2022.
  16. World Register of Marine Species (WoRMS) (en). Abgerufen am 26.11.2022.

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