Die Anemonen- oder Clownfische gehören zu den interessantesten Fischen in Aquarien und Meeren. Sie sind sehr farbenfrohe, robuste, kleine, meist friedliche und preiswerte Meeresfische, die nie länger als ein paar Zentimeter sind. Der kastanienbraune Clownfisch (weiblich); Amphiprion (Premnas) biaculeatus ist mit 17 cm der größte und Amphiprion pacificus mit 5 cm der kleinste.
Diese Fische gehören zur Ordnung Perciformes und Unterordnung Labroidei als Mitglieder der Gattung der Pomacentridae, wo sie in die Unterfamilie Amphiprioninae fallen.
Sie leben in den Korallenriffen des tropischen Indopazifiks, vom Roten Meer, der Küste Ostafrikas bis nach Polynesien, in Tiefen bis ca. 18 m.
Eine sehr große allgemeinen Bekanntheit erlangten sie durch den Animationsfilm der Pixar Studios „Findet Nemo“, indem ein Clownfisch die Hauptrolle spielte.
Anemonenfische gehören zu den Meerwasserfischen, die schon lange kommerziell, aber auch von Hobby-Aquarianern, gezüchtet werden.
Bisher sind 34 Arten von Amphiprion beschrieben.
Es gab einen Versuch der Unterteilung in Untergattungen, welche aber nicht eindeutig zu begründen ist. Es stellte sich nämlich heraus, dass diese Untergattungen keine eindeutig monophyletische Gruppen sind. Selbst die frühere eigenständige Gattung Premnas konnte nicht mehr gehalten werden, weil man sie erfolgreich mit Amphiprion ocellaris gekreuzt hatte, was die enge Verwandtschaft zu Amphiprion nahelegt.
Alle Arten leben in Symbioseanemonen mehrerer Spezies.
Anemonen entladen normalerweise die Nesselzellen Nematozysten ihrer Tentakel, wenn ein Fisch diese berührt und das unvorsichtige Tier wird dadurch gelähmt.
Anemonenfische scheinen aber zwischen den Tentakeln zu Hause zu sein und verstecken sich sogar zwischen ihnen, wenn sich Raubtiere nähern. Es gibt viele Theorien zu den Mechanismen. Die am weitesten verbreitete Ansicht ist, dass sie die Schleimhaut der Anemone imitieren können. Diese Annahme wird durch die Tatsache untermauert, dass es mehrere Tage dauert, bis sich ein Clownfisch an eine neue, ihm bis dahin nicht vertraute Anemonenart, gewöhnt hat. Es gibt jedoch keine Anpassungsphase, wenn ein Clownfisch auf eine andere Anemone derselben Art umgesiedelt wird, die er bisher bewohnte. Clownfische nehmen allerdings nicht jede Anemone an, sondern haben bevorzugte Arten.
Diese finden Sie in den einzelnen Unterrubriken der Arten mit erwähnt.
Es gibt über 1000 verschiedene Arten von Seeanemonen, aber in freier Wildbahn beherbergen wahrscheinlich nur 10 Arten davon Anemonenfische.
Da Anemonenfische keine wirklich guten und ausdauernden Schwimmer sind, nutzen sie natürlich die Deckung ihrer Anemone für sich aus.
Die Symbiose scheint folgendermaßen zu funktionieren:
Die Fische finden bei der Anemone nicht nur Geborgenheit, sie bieten dieser auch einen Schutz in dem sie ihre „Wohnung“ vor deutlich größeren, Anemonen fressenden, z. B. Falterfischen, hartnäckig verteidigen. Es gibt Untersuchungen, dass Anemonen, denen Anemonenfische fehlen, oft genug von Falterfischen geschädigt und später gefressen wurden.
Früher ging man davon aus, dass Anemonenfische ihre Anemone füttern, was aber möglicherweise nicht stimmt. Es scheint daher wirklich „nur“ der Schutz vor Dritten zu sein.
Beobachtungen in Aquarien zeigen, dass sich die Clownfische manchmal in einigen Weichkorallenarten oder in Steinkorallen mit großen Polypen ansiedeln, wenn da keine Anemone vorhanden ist. Wenn sich aber der Anemonenfisch in einer Koralle niederlässt, kann er die empfindliche Haut der Koralle durch sein Reiben, wie an den Tentakel einer Anemone, das Gewebe schädigen und in manchen Fällen die Koralle sogar töten.
Anemonenfische in freier Wildbahn leben in ihrer Anemone in Gruppen, die aus einem Paar, einem großen, dominanten Weibchen, einem etwas kleineren Männchen und mehreren noch kleineren Tieren bestehen. Die Kleinen müssen nicht unbedingt Jungfische sein. Es sind vorwiegend geschlechtlich inaktive Tiere in „Wartestellung“. Wenn das dominante Weibchen stirbt, wechselt das Hauptmännchen das Geschlecht und wird zum Weibchen. Sollte das aktive Paar verschwinden, entwickeln sich und wachsen, die bisher zurückgebliebenen schnell. Der größte Fisch wird wieder zu einem Weibchen und mit dem nächst größten Männchen zum Paar.
Anemonenfische legen Eier auf jeder ebenen Fläche in der Nähe oder unter dem Schutz ihrer Unterkunft ab.Vor dem Ablaichen säubert das Männchen (der kleinere von beiden) das Substrat am Fuß des Wirtes.Die Eiablage geschieht bei Vollmond und danach wird das Gelege 6 – 10 Tage lang, bis zum Schlupf der Larven, vom Männchen bewacht und mithilfe der Brustflossen befächelt.
Die Gelegegröße ist abhängig von der Art bzw. Größe der Elterntiere. Man zählt im Schnitt etwa 250 Eier pro Gelege.
Krankheit von Anemonenfischen: Brooklynella hostilis siehe hierzu den Link von Maurubis:
Krankheit von Anemonenfischen – Brooklynella hostilis
Systematik
Unterklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Überordnung: Stachelflosser (Acanthopterygii)
Ordnung: Barschartige Fische (Perciformes)
Unterordnung: Lippfische (Labroidei)
Familie: Riffbarsche (Pomacentridae)
Gattung: Anemonenfische
Aggressionsskala bei Anemonenfischen
Clarkii-Komplex = sehr aggressiv und territorial mit angriffspotential
Amphiprion allardi
Amphiprion akindynos
Amphiprion annamensis
Amphiprion bicinctus
Amphiprion chrysopterus
Amphiprion chrysogaster
Amphiprion chagosensis
Amphiprion clarkii
Amphiprion fuscocaudatus
Amphiprion latifasciatus
Amphiprion omanensis
Amphiprion tricinctus
Ephippium-Komplex = sehr aggressiv und territorial
Amphiprion ephippium
Amphiprion frenatus
Amphiprion mccullochi
Amphiprion melanopus
Amphiprion rubrocinctus
Polymnus-Komplex = aggressiv und territorial
Amphiprion sebae
Amphiprion polymnus
Amphiprion latezonatus
Amphiprion barberi
Amphiprion biaculeatus
Percula-Komplex = verteidigt die Anemone und territorial
Amphiprion ocellaris
Amphiprion percula
Akallopisos-Komplex = sind scheu und schüchtern, sind nur bedingt für ein Gemeinschaftsbecken geeignet - ist eine sehr große Anemone vorhanden, dann können auch mehrere Anemonenfische (Harem) zusammen gepflegt werden
Amphiprion akallopisos
Amphiprion leucokranos
Amphiprion pacificus
Amphiprion perideraion - weniger scheu
Amphiprion nigripes - sehr scheu
Amphiprion sandaracinos
Amphiprion thiellei