Haltungsinformationen
Jeden Tag werden neue Arten aus dem Tier-, und Pflanzenreich entdeckt und beschrieben, oftmals nach monatelangen Felduntersuchungen
So die idealisierte, forschende und zugleich auch abenteuerliche Vorgehensweise, aber, die Mehrzahl der Artenentdeckungen erfolgt tatsächlich in der Bearbeitung von gesammelten Proben in einem Museum, so Dr. Gustav M. Kessel von der Victoria University of Wellington, Wellington, Aotearoa-New Zealand.
Die Weichkoralle Alcyonium aurantiacum, bekannt als "Dead man’s fingers", war eine der ersten Korallen, die während der Astrolabe-Expeditionen in Neuseeland wissenschaftlich beschrieben wurden.
Typisch für die damalige Zeit ist die Originalbeschreibung von Quoy & Gaimard vage und basiert weitgehend auf Merkmalen, die nach heutigen Maßstäben wenig diagnostischen Wert haben. Die einzige andere taxonomische Behandlung von Alcyonium aurantiacum ist die Beschreibung von Benham (1928), die leider die Vielfalt der neuseeländischen Küsten-Weichkorallen weiter verschleiert, indem sie dieser Koralle sowohl lappige als auch verkrustete Exemplare zuordnete.
Folglich wurden mehrere morphologisch unterschiedliche Formen als möglicherweise zu Alcyonium aurantiacum gehörend identifiziert, obwohl sie in Bezug auf die Farbe sehr variabel, Kolonieform und Skleritenmorphologie sehr unterschiedlich sind.
Dr. Kessel nahm sich dieser Herausforderung an und seine Arbeit führte zu einer Erstbeschreibung von sage und schreibe 10 neuer Arten, die bisher alle Alcyonium aurantiacum zugeordnet waren.
Eine dieser neuen Arten ist die Weichkoralle Kotatea kapotaiora
Diagnose:
Die Kolonien von Kotatea kapotaiora wirken seitlich zusammengedrückt mit verzweigten Lappen, weiß mit weißen Polypen.
Die Tentakel enthalten unregelmäßige, warzige, schuppenartige Sklerite, der Polypenhals enthält warzige stab- und spindelartige Sklerite.
Auch die Polypenhügel enthalten ähnliche Formen sowie dornige und blattartige Keulen. Lappenoberfläche enthält ähnliche Keulen und stachelige Strahlen, wobei letztere auch auf der Basisoberfläche zu finden sind.
Das Innere des Lappens und der Basis enthält deutliche, unregelmäßige Strahlen mit einigen dünnen, dornigen, verzweigten Fortsätzen.
Der Holotypus besteht aus einer weißen (in Ethanol konservierten), gelappten Kolonie, die seitlich komprimiert ist.
Sie ist etwa doppelt so breit wie tief und misst 15 cm in der Höhe, 8 cm in der Breite und 3,5 cm Tiefe.
Aus einem dicken Stiel, der bis zu ~6 cm hoch ist, entspringen Lappen, die sich in schlanke, fingerartige Lappen und kleine Läppchen ändern.
Die Polypen wachsen relativ gleichmäßig über den größten Teil der Kolonie fehlen aber in einem kurzen Abschnitt der Basis, sie sind weiß, 0,5-1,5 mm groß, wenn sie expandiert sind.
Etymologie
Der Artname wurde vom Ngāti Kurī Tira Me Te Wā Taiao (Wissenschaft) Kollektiv verfasst und ist
eine Kombination aus den Māori-Wörtern kapo, greifen, tai, das Meer oder die Flut, und taiora, Nährstoffe. Ngāti Kurī lieferte die folgende kōrero (Erzählung): "Das Meer umklammern, sich an den Meeresströmungen festhalten, um um die lebenserhaltenden Nährstoffe aus dem Wasser aufzunehmen. Kapo Taiora zeigt Stärke und Mut, um den Er punga tū moana (die Koralle, die allen Widrigkeiten zum Trotz standhaft bleibt)
Wir müssen aufstehen und die Fluten des neuen Wissens ergreifen, die uns die Natur bietet. Diese Hartnäckigkeit erinnert uns auch daran, dass unser altes Wissen von den Völkern des Pazifiks niemals verloren geht. Wir müssen es zulassen, dass die Ströme des kreativen Denkens aufsteigen und unsere whānau (Familie) dazu inspirieren, nach Wissen und der Wahrheit über unsere Wissenschaft und unsere Welt zu suchen.
Kapo Taiora inspiriert uns alle, das noch unentdeckende Wissen in die Realität zu bringen. Unser altes Sprichwort: "Te au ō te moana ō naianei, nō onamataa'.
Die Meeresströmungen von heute stammen aus der alten Welt.
Etymologie:
Kotatea ist das Māori-Wort für rote Weichkorallen und wird als Gattungsname verwendet, um ihre ursprünglichen te reo (Māori-Sprache) Namen zu würdigen. Ko bezieht sich auf einen weit zurückliegenden Zeitpunkt, während tatea so viel wie Nachkommen bedeutet. Darüber hinaus bezieht sich kota (gehärtete Schale) auf das Substrat, auf dem einige Kolonien wachsen, während tea (weiß) sich auf die Polypen bezieht, die sich gemeinsam an dieses Fundament klammern und die Bedeutung von whānau (Familie), Einheit und Sicherheit verdeutlichen. Ngāti Kurī beriet über die Angemessenheit dieses Namens und lieferte die folgende kōrero (Erzählung): "Bei Kotatea dreht sich alles um whānau (Familie)
Alle bekannten Exemplare stammen aus flachen Tiefen (-69 m) bei den North Cape, Northland, Neuseeland.
Literaturfundstelle:
Kessel, Gustav M., Alderslade, Philip, Bilewitch, Jaret P., Schnabel, Kareen E., Norman, Jerry, Potts, Romana Tekaharoa, Gardner, Jonathan P.A. (2022):
Dead man's fingers point to new taxa: two new genera of New Zealand soft corals (Anthozoa, Octocorallia) and a revision of Alcyonium aurantiacum Quoy & Gaimard, 1833
European Journal of Taxonomy 837: 1-85, DOI: https://doi.org/10.5852/ejt.2022.837.1923, URL: http://zoobank.org/7cbac71f-ff75-411c-9ce9-aa633e16438e
https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
So die idealisierte, forschende und zugleich auch abenteuerliche Vorgehensweise, aber, die Mehrzahl der Artenentdeckungen erfolgt tatsächlich in der Bearbeitung von gesammelten Proben in einem Museum, so Dr. Gustav M. Kessel von der Victoria University of Wellington, Wellington, Aotearoa-New Zealand.
Die Weichkoralle Alcyonium aurantiacum, bekannt als "Dead man’s fingers", war eine der ersten Korallen, die während der Astrolabe-Expeditionen in Neuseeland wissenschaftlich beschrieben wurden.
Typisch für die damalige Zeit ist die Originalbeschreibung von Quoy & Gaimard vage und basiert weitgehend auf Merkmalen, die nach heutigen Maßstäben wenig diagnostischen Wert haben. Die einzige andere taxonomische Behandlung von Alcyonium aurantiacum ist die Beschreibung von Benham (1928), die leider die Vielfalt der neuseeländischen Küsten-Weichkorallen weiter verschleiert, indem sie dieser Koralle sowohl lappige als auch verkrustete Exemplare zuordnete.
Folglich wurden mehrere morphologisch unterschiedliche Formen als möglicherweise zu Alcyonium aurantiacum gehörend identifiziert, obwohl sie in Bezug auf die Farbe sehr variabel, Kolonieform und Skleritenmorphologie sehr unterschiedlich sind.
Dr. Kessel nahm sich dieser Herausforderung an und seine Arbeit führte zu einer Erstbeschreibung von sage und schreibe 10 neuer Arten, die bisher alle Alcyonium aurantiacum zugeordnet waren.
Eine dieser neuen Arten ist die Weichkoralle Kotatea kapotaiora
Diagnose:
Die Kolonien von Kotatea kapotaiora wirken seitlich zusammengedrückt mit verzweigten Lappen, weiß mit weißen Polypen.
Die Tentakel enthalten unregelmäßige, warzige, schuppenartige Sklerite, der Polypenhals enthält warzige stab- und spindelartige Sklerite.
Auch die Polypenhügel enthalten ähnliche Formen sowie dornige und blattartige Keulen. Lappenoberfläche enthält ähnliche Keulen und stachelige Strahlen, wobei letztere auch auf der Basisoberfläche zu finden sind.
Das Innere des Lappens und der Basis enthält deutliche, unregelmäßige Strahlen mit einigen dünnen, dornigen, verzweigten Fortsätzen.
Der Holotypus besteht aus einer weißen (in Ethanol konservierten), gelappten Kolonie, die seitlich komprimiert ist.
Sie ist etwa doppelt so breit wie tief und misst 15 cm in der Höhe, 8 cm in der Breite und 3,5 cm Tiefe.
Aus einem dicken Stiel, der bis zu ~6 cm hoch ist, entspringen Lappen, die sich in schlanke, fingerartige Lappen und kleine Läppchen ändern.
Die Polypen wachsen relativ gleichmäßig über den größten Teil der Kolonie fehlen aber in einem kurzen Abschnitt der Basis, sie sind weiß, 0,5-1,5 mm groß, wenn sie expandiert sind.
Etymologie
Der Artname wurde vom Ngāti Kurī Tira Me Te Wā Taiao (Wissenschaft) Kollektiv verfasst und ist
eine Kombination aus den Māori-Wörtern kapo, greifen, tai, das Meer oder die Flut, und taiora, Nährstoffe. Ngāti Kurī lieferte die folgende kōrero (Erzählung): "Das Meer umklammern, sich an den Meeresströmungen festhalten, um um die lebenserhaltenden Nährstoffe aus dem Wasser aufzunehmen. Kapo Taiora zeigt Stärke und Mut, um den Er punga tū moana (die Koralle, die allen Widrigkeiten zum Trotz standhaft bleibt)
Wir müssen aufstehen und die Fluten des neuen Wissens ergreifen, die uns die Natur bietet. Diese Hartnäckigkeit erinnert uns auch daran, dass unser altes Wissen von den Völkern des Pazifiks niemals verloren geht. Wir müssen es zulassen, dass die Ströme des kreativen Denkens aufsteigen und unsere whānau (Familie) dazu inspirieren, nach Wissen und der Wahrheit über unsere Wissenschaft und unsere Welt zu suchen.
Kapo Taiora inspiriert uns alle, das noch unentdeckende Wissen in die Realität zu bringen. Unser altes Sprichwort: "Te au ō te moana ō naianei, nō onamataa'.
Die Meeresströmungen von heute stammen aus der alten Welt.
Etymologie:
Kotatea ist das Māori-Wort für rote Weichkorallen und wird als Gattungsname verwendet, um ihre ursprünglichen te reo (Māori-Sprache) Namen zu würdigen. Ko bezieht sich auf einen weit zurückliegenden Zeitpunkt, während tatea so viel wie Nachkommen bedeutet. Darüber hinaus bezieht sich kota (gehärtete Schale) auf das Substrat, auf dem einige Kolonien wachsen, während tea (weiß) sich auf die Polypen bezieht, die sich gemeinsam an dieses Fundament klammern und die Bedeutung von whānau (Familie), Einheit und Sicherheit verdeutlichen. Ngāti Kurī beriet über die Angemessenheit dieses Namens und lieferte die folgende kōrero (Erzählung): "Bei Kotatea dreht sich alles um whānau (Familie)
Alle bekannten Exemplare stammen aus flachen Tiefen (-69 m) bei den North Cape, Northland, Neuseeland.
Literaturfundstelle:
Kessel, Gustav M., Alderslade, Philip, Bilewitch, Jaret P., Schnabel, Kareen E., Norman, Jerry, Potts, Romana Tekaharoa, Gardner, Jonathan P.A. (2022):
Dead man's fingers point to new taxa: two new genera of New Zealand soft corals (Anthozoa, Octocorallia) and a revision of Alcyonium aurantiacum Quoy & Gaimard, 1833
European Journal of Taxonomy 837: 1-85, DOI: https://doi.org/10.5852/ejt.2022.837.1923, URL: http://zoobank.org/7cbac71f-ff75-411c-9ce9-aa633e16438e
https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/