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Rugulopteryx okamurae Okamura-Braunalge, Japanische Braunalge

Rugulopteryx okamurae wird umgangssprachlich oft als Okamura-Braunalge, Japanische Braunalge bezeichnet. Haltung im Aquarium: Für Aquarienhaltung nicht geeignet. Giftigkeit: Vergiftungsgefahr unbekannt.


Profilbild Urheber Sylvain Le Bris, Frankreich

Foto: Pierre de Briançon, Marseille, Frankreich

/ 28.09.2025
Mit freundlicher Genehmigung des Urhebers Sylvain Le Bris, Frankreich . Please visit www.inaturalist.org for more information.

Eingestellt von AndiV.

Bilddetail


Steckbrief

lexID:
17761 
AphiaID:
Wissenschaftlich:
Rugulopteryx okamurae 
Umgangssprachlich:
Okamura-Braunalge, Japanische Braunalge 
Englisch:
Okamura Brown Algae 
Kategorie:
Braunalgen 
Stammbaum:
Chromista (Reich) > Ochrophyta (Stamm) > Phaeophyceae (Klasse) > Dictyotales (Ordnung) > Dictyotaceae (Familie) > Rugulopteryx (Gattung) > okamurae (Art) 
Erstbestimmung:
(E.Y.Dawson) I.K.Hwang, W.J.Lee & H.S.Kim, 2009 
Vorkommen:
Adria (Mittelmeer), Alborán-Meer (Mittelmeer), Azoren, Bass-Straße (Meerenge zw. Australien & Tasmanien), China, Frankreich, Golf von Kalifornien / Baja California, Invasive Spezies, Ionisches Meer (Mittelmeer), Italien, Japan, Korea, Marokko, Mexiko (Ostpazifik), Mittelmeer, Neuseeland, Philippinen, Sizilisches Meer (Mittelmeer), Somalia, Straße von Gibraltar, Süd-Australien, Taiwan, Tasmanien (Australien), Tyrrhenisches Meer (Mittelmeer), Westküste USA 
Meereszone:
Subtidal (Sublitoral, Infralitoral), ständig von Wasser bedeckte flache (neritische) Schelfregion, unterhalb der Niedrigwasserlinie bis zur Schelfkante in durchschnittlich 200 Meter Tiefe 
Meerestiefe:
1 - 50 Meter 
Habitate:
Felsenklippen, Felsenriffe, Lagunen 
Größe:
10 cm - 20 cm 
Temperatur:
14°C - 30°C 
Futter:
Fotosynthese, Gelöste anorganische Stoffe (z.B. NaCL,CA, Mag, K, I.P, C02), Gelöste organische Stoffe (z.B. Kohlenhydrate, Proteine, Nukleinsäuren...) 
Schwierigkeitsgrad:
Für Aquarienhaltung nicht geeignet 
Nachzucht:
Nicht als Nachzucht erhältlich 
Giftigkeit:
Vergiftungsgefahr unbekannt 
CITES:
Nicht ausgewertet 
Rote Liste:
NE nicht beurteilt 
Weiter verwandte
Arten im Lexikon:
 
Author:
Publisher:
Meerwasser-Lexikon.de
Erstellt:
Zuletzt bearbeitet:
2025-10-01 18:10:10 

Haltungsinformationen

Das Mittelmeer ist ein Hotspot für die Einschleppung nicht heimischer Arten, die entweder aus dem östlichen Atlantik durch die Straße von Gibraltar oder durch das Rote Meer und des Suez-Kanal in das Mittelmeer gelangen (Lesseps'sche Migranten.

Rugulopteryx okamurae wurde wahrscheinlich durch die Aquakultur der japanischen Auster Magallana gigas in die Lagune von Thau an der Mittelmeerküste von Frankreich eingeschleppt.
Diese Algenart wird ihren Weg im Ballasttank eines Frachtschiffes zurückgelegt haben, weltweit werden jedes Jahr 12.000.000.000 Tonnen Ballastwasser in die Umwelt entlassen.

Eines ist klar, die Alge ist gekommen, um das Ökosystem Mittelmeer zu kapern, sie wächst überall, sogar auf den Körpern von Seegurken, und vermehrt sich asexuell über Sporenbildung, als auch sexuell über die Bildung von Gameten rasend schnell, eine wahre Pest!

Innerhalb von wenigen Jahren hat diese Alge fast das gesamte Mittelmeer erobert, lediglich Meldungen aus griechischen Gewässern sind noch nicht erfolgt.

Ansammlungen von angeschwemmten Algen, die alles Leben auf Felsenriffen unter sich erstickt haben, und bei Wind für einen unerträglichen Fäulnisgestank im Hafen uns Stränden sorgen, ist heute leider nichts seltenes mehr.
Die Fischerei im Mittelmeer beklagt extreme Fangrückgänge von Fischen, die Alge füllt die Netze regelmäßig.

Dilkamural: Eine neuartige chemische Waffe, die gegen die Alge inder Straße von Gibraltar eingesetzt wird.
Weitere Maßnahme:
Das Entfernen von schwimmenden Algen, bevor sie die Küste erreichen, ist von entscheidender Bedeutung, da dadurch die Ausbreitung hoch invasiver, photosynthetisch aktiver Fragmente verhindert wird.
Leider ist es wahrscheinlich, dass Rugulopteryx okamurae nicht ausgerottet werden kann, jedoch könnten Maßnahmen wie die Entfernung von schwimmender Algenbiomasse dazu beitragen, die Ausbreitung dieser invasiven Art zu begrenzen.
Diese Art hat keine natürlichen Fressfeinde, was ein entscheidender Faktor für ihr schnelles Wachstum und ihre Ausbreitung ist.

Das invasive Potenzial von Rugulopteryx okamurae wird durch seine Fähigkeit, seine schwimmenden Fragmente wieder an Substraten anzuheften, erheblich verstärkt, wodurch eine schnelle Ausbreitung in neue Gebiete ermöglicht wird.

Neu im Einsatz gegen die Alge ist Dilkamural, eine neuartige chemische Waffe, die an der invasiven Alge in der Straße von Gibraltar getestet wird.

Die Napfschnecke Patella ferruginea und die Wurmschnecke Dendropoma petraeum, beide geschützte Arten, weil an der Südküste Spaniens endemisch (sonst nirgends auf der Welt vorhanden), könnten aussterben.
Nützliche Algen wie das „Kelp“ Laminaria achroleuca und Gelidium spinosum, beide Produzenten von Alginat, verschwinden von der Straße von Gibraltar.
https://www.firmm.org/de/news/artikel/items/rugulopterix-okamurae-oder-wie-oekosysteme-kippen

Dies sind die schädlichsten Arten unter den zehn invasivsten Arten, die im Mittelmeer gemeldet wurden
Caulerpa cylindracea Sonder, 1845
Caulerpa taxifolia (M.Vahl) C.Agardh, 1817
Womersleyella setacea (Hollenberg) R.E.Norris, 1992
Asparagopsis armata Harvey, 1855

Die Auswirkungen auf Flora und Fauna im Mittelmeer werden katastrophal sein, der Wirtschaft massiv schaden und Unsummen kosten, um die Alge zu bekämpfen!

Synonyme:
Dictyota marginata Okamura, 1913 · unaccepted (synonym)
Dictyota okamurae (E.Y.Dawson) Hörnig, R.Schnetter & Prud'homme van Reine, 1993 · unaccepted (synonym)
Dilophus marginatus (Okamura) Okamura, 1915 · unaccepted (synonym)
Dilophus okamurae E.Y.Dawson, 1950 · unaccepted (synonym)

Weiterführende Links

  1. AlgaeBase (en). Abgerufen am 30.09.2025.
  2. en AccessEditor’s ChoiceArticle First Record of the Invasive Alien Species Rugulopteryx okamurae (Phaeophyceae, Dictyotales) along the Eastern Coast of Sicily (Italy, Mediterranean Sea): Is It Ready to Expand into the Ionian Sea? (en). Abgerufen am 30.09.2025.
  3. iNaturalist Seite von Sylvain Le Bris (multi). Abgerufen am 30.09.2025.
  4. International Workshop on the invasive seaweed Rugulopteryx okamurae (en). Abgerufen am 30.09.2025.
  5. Invertebrate composting quality of the invasive alga Rugulopteryx okamurae, prospects for its bio-recycling, management and circular economy (en). Abgerufen am 30.09.2025.
  6. Monitoring Marine Invasive Species in Mediterranean Marine Protected Areas (MPAs) for managers A strategy and practical guide (en). Abgerufen am 30.09.2025.
  7. Occurrence of the invasive brown seaweed Rugulopteryx okamurae in Morocco (Mediterranean Sea) (en). Abgerufen am 30.09.2025.
  8. Occurrence of the invasive brown seaweed Rugulopteryx okamurae in Morocco (Mediterranean Sea) (en). Abgerufen am 30.09.2025.
  9. Rapid invasion and expansion of the invasive macroalgae Rugulopteryx okamurae in the Mediterranean and Atlantic: A 10-year review (en). Abgerufen am 30.09.2025.
  10. Rapid Spread of the Invasive Brown Alga Rugulopteryx okamurae in a National Park in Provence (France, Mediterranean Sea) (en). Abgerufen am 30.09.2025.
  11. Rugulopteryx okamurae, oder wie Ökosysteme kippen (de). Abgerufen am 30.09.2025.
  12. Understanding the invasion of the macroalga Rugulopteryx okamurae (Ochrophyta) in the northern Alboran Sea through the use of biogeographic models (en). Abgerufen am 30.09.2025.

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Allgemein


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