Haltungsinformationen
Bei einem Besuch dort bemerkte der Meeresbiologe Dr. Daniel Abed-Navandi vom Wiener Haus des Meeres eine kleine, ihm nicht bekannte Garnelenart, die er an den Schwebgarnelenspezialisten Prof. Karl Wittmann übergab. Dieser verglich sie mit über hundert bereits bekannten Arten der gleichen Gattung, erkannte die neue Art und beschrieb sie.
Man kann sich den großen Arbeitsaufwand sicherlich gut vorstellen
Wir empfehlen die Lektüre des verlinkten Berichts "Meeresbiologe des Haus des Meeres fand unbekannte Garnelenart im Tiergarten Schönbrunn, der den aufwändigen Werdegang zur Bestimmung der kleinen Garnele sehr detailreich wiedergibt.
Kurzbeschreibung:
Heteromysis (Olivemysis) schoenbrunnensis erschien bei der Beobachtung im Aquarium rötlich bis transparent, nicht transparente Exemplare wurden während des Transports ins Labor für die Mikrofotografie heller gefärbt. Eier und Nauplienlarven sind gelb, zum Teil mit leichtem Grünstich.
Der Inhalt von Vorderdarm, Darm und Keimdrüsen läßt sich durch den (halb)-transparenten Körper sehr gut beobachten.
Die Irisierung der sichtbaren Körperteile und Anhängsel variiert mit der Richtung des einfallenden Lichts.
Ernährung im Filtersumpf:
Der Darminhalt von vier Exemplaren bestand hauptsächlich aus Krebstierresten (Copepoden, Artemia), geringen Mengen an nicht identifizierbarem Material und Mineralpartikeln.
Beobachtungen im Aquarium. Die Mysiden hielten sich in den dunklen Bereichen des Aquariums und den angeschlossenen Filterbecken in der Nähe von Oberflächen auf.
Im Filtersumpfe bewegten sich die kleine Garnelen hauptsächlich über dem Boden und den Wänden, wobei die ventrale Seite des Körpers dem Substrat zugewandt war.
Die Bewegungsmuster der Krustentiere verliefen parallel zur jeweiligen Oberfläche und waren vom Typ Stopp-and-Go.
Die Mysiden schwammen hin und her, meist entlang überwiegend linearer, konstanter Bahnen.
Lose Ansammlungen wurden von weniger als fünf Exemplaren gebildet, in diesen Aggregationen war eine größenspezifische Segregation erkennbar.
Gelegentlich zeigten größere Tiere ein jagdähnliches Verhalten, bei dem die Geschwindigkeit schnell beschleunigt wurde und es zu einer kurzen direkten Begegnung kam.
Dem Fundort, dem Schönbrunn-Zoo nach, wurde die neue Art wurde die Garnele nun Heteromysis (Olivemysis) schoenbrunnensis genannt.
Vorkommen:
Vorkommen: bis jetzt im Wiener Zoo Schönbrunn, im Wiener Haus des Meeres und im Düsseldorfer Aquazoo gefunden. Natürliches Vorkommen wahrscheinlich indopazifisches Korallendreieck“
Wir danken den beiden Erstautoren, Herrn Dr. Magister Abed-Navandi und Herrn Prof. Karl Wittmann, ganz herzlich für die Erlaubnis zur Nutzung der Informationen und der tollen Fotos der neuen Art.