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Latissimia ningalooensis Ningaloo Weichkoralle

Latissimia ningalooensis wird umgangssprachlich oft als Ningaloo Weichkoralle bezeichnet. Haltung im Aquarium: Berichte über eine erfolgreiche und längerfristige Haltung fehlen bisher. Giftigkeit: Vergiftungsgefahr unbekannt.


Profilbild Urheber Dr. Ilze Keevy, Australien

Latissimia ningalooensis,Port Hedland WA 6721, Australia 2025


Mit freundlicher Genehmigung des Urhebers Dr. Ilze Keevy, Australien Dr.Ilze Keevy. Please visit www.inaturalist.org for more information.

Eingestellt von Muelly.

Bilddetail


Steckbrief

lexID:
17562 
AphiaID:
1562242 
Wissenschaftlich:
Latissimia ningalooensis 
Umgangssprachlich:
Ningaloo Weichkoralle 
Englisch:
Ningaloo Xeniid Coral 
Kategorie:
Weichkorallen 
Stammbaum:
Animalia (Reich) > Cnidaria (Stamm) > Octocorallia (Klasse) > Malacalcyonacea (Ordnung) > Xeniidae (Familie) > Latissimia (Gattung) > ningalooensis (Art) 
Erstbestimmung:
Ekins, Benayahu & McFadden, 2022 
Vorkommen:
Australien, Brasilien, Invasive Spezies, Kolumbien, Ningaloo Reef (West-Australien), Süd-West-Atlantik, Venezuela 
Meereszone:
Subtidal (Sublitoral, Infralitoral), ständig von Wasser bedeckte flache (neritische) Schelfregion, unterhalb der Niedrigwasserlinie bis zur Schelfkante in durchschnittlich 200 Meter Tiefe 
Meerestiefe:
5 - 7 Meter 
Habitate:
Auf Korallenskeletten, Felsenriffe, Felsige, harte Meeresböden, Korallen-Algenriffe, Korallenriffe, Meerwasser 
Größe:
bis zu 1,1cm 
Temperatur:
19,4°C - 23,4°C 
Futter:
Suspensionsfresser (Schwebstofffresser), Zooxanthellen / Licht 
Schwierigkeitsgrad:
Berichte über eine erfolgreiche und längerfristige Haltung fehlen bisher 
Nachzucht:
Keine 
Giftigkeit:
Vergiftungsgefahr unbekannt 
CITES:
Nicht ausgewertet 
Rote Liste:
NE nicht beurteilt 
Weiter verwandte
Arten im Lexikon:
 
Author:
Publisher:
Meerwasser-Lexikon.de
Erstellt:
Zuletzt bearbeitet:
2025-07-01 21:07:05 

Haltungsinformationen

Latissimia ningalooensis Ekins, Benayahu & McFadden, 2022

Latissimia ningalooensis ist eine Oktokoralle aus der Familie Xeniidae, die als Xenien umgangssprachlich bezeichnet werden.

Die Gattung Latissimia beinhaltet aktuell nur zwei beschriebene Arten:
Latissimia ningalooensis Ekins, Benayahu & McFadden, 2022
Latissimia opalia Ekins, Benayahu & McFadden, 2022

Der Gattungsname "Latissimia" leitet sich vom lateinischen Wort "latissime" ab, das „weit verbreitet“ bedeutet. Hier bezieht er sich auf die weite Verbreitung dieser Gattung an verschiedenen Riffen im Osten und Westen Australiens, wobei sie auch im westlichen Atlantik (Brasilien) invasiv ist.

Beschreibung von Latissimia ningalooensis: Der Holotyp zur Beschreibung von Latissimia ningalooensis wuchs auf einer abgestorbenen Steinkoralle und misst 11 x 9 mm. Er besitzt eine 1 mm dicke, sich ausbreitende Membran mit Polypen. Die Polypen sind üblicherweise 3,5 mm hoch und ihr Körper 0,9 mm breit. Die meisten Polypen sind vollständig entfaltet, nur wenige sind teilweise zusammengezogen. Sie besitzen zwei Reihen mit 18–22 Blättchen auf beiden Seiten der Tentakeln. Die relativ langen und entfalteten Polypen verleihen den Kolonien ein fleischiges Aussehen.

Farbe:Lebende Exemplare sind hellbraun mit einem unterschiedlich starken Blaustich.

Etymologie: Der Artname "ningalooensis" bezieht sich auf Ningaloo, den Typusstandort der Art.

Die Weichkoralle ist in Australien heimisch, wurde nach Brasilien und in weitere Südamerkianische Länder verschleppt und gilt dort als extrem invasive gebietsfremde Art. Sie breitet sich schnell und flächendeckend aus, verdrängt Algen und damit die Artenvielfalt und bildet Monokulturen.

Invasive gebietsfremde Arten gelten als eine der größten Bedrohungen für die marine Biodiversität.Die Veränderungen der benthischen Lebensgemeinschaften an Felsriffen im Zusammenhang mit der Invasion der Oktokoralle Latissimia ningalooensis im Südwestatlantik wurden von der Wissenschaft untersucht. Drastische Veränderungen der benthischen Lebensgemeinschaftsstruktur beschränkten sich auf den befallenen Bereich und standen im Zusammenhang mit dem Wachstum von Latissimia ningalooensis auf den Algenrasen. Im Gegensatz dazu blieb die Bedeckung der Zoanthiden Palythoa caribaeorum während des neunjährigen Untersuchungszeitraums stabil, was auf eine erhöhte biotische Resistenz von Palythoa caribaeorum gegen die Oktokoralle hindeutet. Latissimia ningalooensis breitete sich von großen und gut etablierten Flächen in neue Bereiche des Riffs aus.

Im Ergebnis der Studie warnt die Wissenschaft vor dem hohen Invasionspotenzial der Oktokoralle Latissimia ningalooensis aufgrund ihrer Häufigkeit, Konkurrenzfähigkeit und Ausbreitungsfähigkeit. Der Rückgang der "rasenbildenden Algen" infolge des Auftretens von Latissimia ningalooensis bedroht die Struktur und Funktion der von Makroalgen dominierten Felsriffe im eingeführten Gebiet in Brasilien.

Kolonien von Latissimia ningalooensis aus Westaustralien sind hellbraun mit einem unterschiedlich starken Blaustich. Die in Brasilien invasiven Kolonien sind krustenbildend und weisen eine ähnliche Färbung auf, wobei ihre symbiotischen Algen den Blaustich jedoch deutlich überdecken können. Die Kolonien können den harten Untergrund großflächig bedecken und weisen dabei eine gemischt blau-braune Färbung auf.

Die untersuchten Kolonien der in Brasilien invasiven Latissimia ningalooensis sind krustenbildend und weisen eine sich ausbreitende Membran und nicht zurückziehbare Polypen auf. Die Polypen weisen auf beiden Seiten des Tentakels zwei Reihen mit 35–50 Blättchen auf, eine höhere Zahl als die zwei Reihen mit nur 18–22 Blättchen im Holotyp. Trotzdem geht man davon aus, dass es sich um ein und dieselbe Art in Australien und Brasilien handelt.

Auf Ilha Grande im Südosten Brasiliens hat Latissimia ningalooensis den Algenrasen in 9 Jahren halbiert.Auch in Venezuela und Kolumbien wurden in den letzten Jahren Invasionen von Oktokorallenarten festgestellt. Ihre Ausbreitung bedroht die Struktur und Funktionsfähigkeit der Felsriffe und die Artenvielfalt der Meere. Anhand der Untersuchungen wurde festgestellt dass die Ausbreitung der Oktokoralle über einen Zeitraum von sechs Jahren zu einem Verlust von etwa 40 Prozent des Algenrasens führte.

Hinweis: Die angegebene Größe von Latissimia ningalooensis bezieht sich auf einen Einzelpolypen und nicht auf die Größe der Kolonie.

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