Haltungsinformationen
Neosynchiropus ocellatus bewohnt sandige Gebiete von Lagunen und seewärtigern Riffen. Kommt in geschützten felsigen Riffhabitaten in wenigen Metern Tiefe, meist in kleinen, losen Gruppen vor. Er ist auf Geröll, Algenrasen und in Gezeitentümpeln anzutreffeb und ernährt sich von kleinen benthischen Wirbellosen. Besonderes Merkmal: Erkennbar am Sternen-Muster am Körper und bei Männchen an der Rückenflosse. Die erste Rückenflosse ist beim Männchen rot und weist mehrere kleine Augenflecken auf.
Der Laich wird nirgends befestigt, sondern treibt planktonisch im Meer, wie auch die darus geschlüpften Larven.
Gefressen werden kleine Zoobentos. Der Leierfisch bewegt sich am Boden mit einer kleinen springenden Bewegung, verharrt kurz ruhig und hüpft dann wieder ein Stück und so weiter. Diese Fische sind nicht schnell unterwegs, dafür den ganzen Tag aktiv und suchen nach Futter, was von Boden und Substraten abgepickt wird.
Sie sind auch in der Lage an den Scheiben bis ganz noch oben zu schwimmen, sowie höher angebrachte Techink (z.B.) Pumpen zu "erklettern".
Die Gattung Neosynchiropus beinhaltet aktuell nur 2 anerkannte Arten:
Neosynchiropus ijimae (Jordan & Thompson, 1914)
Neosynchiropus ocellatus (Pallas, 1770)
Leierfische schweben oder schwimmen nicht wie andere Fische, sondern bewegen sich mit Hilfe der Bauchflossen langsam gleitend fort und sie sind überhaupt nicht krankheitsempfindlich.
Beckenvoraussetzung
Das oben angegebene Beckenvolumen ist weniger relevant. Wichtig ist, das genügend bzw. passende Nahrung im Becken vorhanden ist, weil sie ständig fressen müssen und in gut eingefahrenen Becken mit mehreren Monaten (6 - 12 Monaten) Standzeit und entsprechend ausgeprägter Mikrofauna ohne Zufütterung überleben. In dieser Zeit ernährt er sich von Kleinsttieren, die im Bodengrund und auf den Steinen vorkommen. Es muss genügend Bodenfläche vorhanden sein, damit die Pflege erfolgreich verläuft.
Desweiteren sind auch Futterkonkurrenten von Bedeutung (z. B. Seenadeln, kleine Lippfische, usw. oder auch durch die Paarhaltung), die dem begrenzten Lebendfutter am Bodengrund nachstellen. Von Vorteil ist anfangs auch eine kleine Copepodenzucht (mehrere Boxen) zu betreiben. Nach der Umstellung auf Frostfutter kann die Zucht von Lebendfutter eingestellt werden.
Lebende benethische (bodenlebend) Copepoden - Tigriopus californicus oder Tisbe biminiensis - können immer zugefüttert werden, wenn vorhanden.
Eine Garantie, das die Umstellung von Lebendfutter auf Frostfutter gelingt, gibt es leider nicht. In diesem Fall ist eine umfangreiche Lebendfutterzucht notwendig, damit unser Fisch im Aquarium überlebt.
Futteraufnahme
Die Fische benötigen anfangs sehr lange für die Futteraufnahme, bevor das Futter aufgenommen wird, erfolgt eine genaue Begutachtung. Nach der Eingewöhnung wird das angebotene Frostfutter ohne Probleme gefressen. Zu beachten gilt, das Wildfänge sich anders verhalten bei der Futteraufnahme als Nachzuchten. Bei den Nachzuchten spielt auch die Größe des gekauften Fisches eine Rolle für das passende Futter. Zumindest ist bei der Nachzucht gewährleistet, dass Ersatzfutter meistens erkannt und sofort angenommen wird. Es sollten mehrere kleine Frostfuttersorten eventuell auch Pellettfutter zur Verfügung stehen.
Geschlecht und Verpaarung
Das Geschlecht lässt sich bei Leierfischen sehr leicht unterscheiden, Männliche Fische haben eine längere erste Rückenflossen und sind größer als die Weibchen. Zwei Männchen können nicht in einem Aquarium gepflegt werden, es wird ein Kampf auf Leben und Tod geführt und nur der Stärkere wird überleben. Eine Gruppe aus einem Männchen mit mehreren Weibchen ist möglich, wenn das Becken entsprechend groß genug ist.
Ein paarweise Haltung sollte angestrebt werden.
Die Beobachtung des Balz- bzw. Laichverhaltens im Dämmerungslicht ist sehr interessant.
Nachzuchtinformationen
Ein Paar wird sich durchschnittlich alle 3 Tage paaren und entsprechend der Größe der Elterntiere sowie der Art, wird die Menge der Eier bei 100 - 2.000 Eier liegen, z.B. bei sehr großen Synchiropus stellatus Weibchen bis zu 2.000. Die abgegebenen Eistränge können an der Wasseroberfläche eingesammelt werden. Bei einer Gruppenhaltung in sehr großen Becken 2-3 Männchen und 5-9 Weibchen ist mit einer täglichen Eiablage zu rechnen.
Aus den Eiern entwickeln sich innerhalb von 16 Stunden sehr kleine Larven, mit ca. 1 mm Größe. Bis zum 3. Tag ernähren sich die Fischlarven vom Dottersack, danach ist passendes Futter notwendig. Bei stellatus sind pelagische (freischweimmend) Copepoden Nauplien unter 100 µm notwendig, bei splendidus können Copepoden zwischen 100 und 150 µm zum Erfolg führen. Die Klein-Copepoden-Phase ist 2 bis 4 Tage.
Folgende Empfehlung der Copepoden: Nitokra lacustris, Acartia (Acanthacartia) tonsa
Danach können größere Copepoden verfüttert werden. Ab dem 10. Tag können auch angereicherte Artemianauplien 400 - 500 µm gefüttert werden. Sobald die Fischlarven von der pelagischen Lebensphase auf die benethische Lebensphase umsteigen, muss auch hier die Umstellung des Lebendfutters erfolgen.
Nauplien von Tigriopus californicus oder Tisbe biminiensis, keine Erwachsenen Copepoden, diese können aufgrund der Agressivität und Anzahl von Copepoden die Larven in der Nacht angreifen bzw. schädigen oder schlimmstenfalls töten.
Das Geschlecht ist von Geburt an feststehend und bereitet ab einer Größe von ca. 2 cm Probleme, weil sich dann die ersten Aggressiven bei den Männchen einstellen.
Synonyme:
Callionymus microps Günther, 1877
Callionymus ocellatus Pallas, 1770
Callionymus punctulatus Lacepède, 1800
Synchiropus lili Jordan & Seale, 1906
Synchiropus ocellatus (Pallas, 1770)
Synchiropus rhodonotus Fowler, 1946
Synchiropus shoe Okada & Ikeda, 1937