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Anthocauli Anthocaulibildung

Anthocauli wird umgangssprachlich oft als Anthocaulibildung bezeichnet. Haltung im Aquarium: Einfach. Giftigkeit: Vergiftungsgefahr unbekannt.


Profilbild Urheber Nano48

Fungia

Fungia Mutterstock


Eingestellt von Nano48.

Bilddetail


Steckbrief

lexID:
5915 
AphiaID:
Wissenschaftlich:
Anthocauli 
Umgangssprachlich:
Anthocaulibildung 
Englisch:
Anthocauli 
Kategorie:
Vermehrung von Korallen 
Stammbaum:
Anthocauli (Gattung) 
Vorkommen:
Zuchttier 
Temperatur:
22°C - 27°C 
Futter:
Zooxanthellen / Licht 
Schwierigkeitsgrad:
Einfach 
Giftigkeit:
Vergiftungsgefahr unbekannt 
Author:
Publisher:
Meerwasser-Lexikon.de
Erstellt:
Zuletzt bearbeitet:
2013-08-21 21:16:30 

Haltungsinformationen

triball2002 hatte folgende Frage gestellt und ein Bild einer Fungia hochgeladen:

Meine Fungia (sah zu Lebzeiten mal aus wie http://bit.ly/1eUNqqr) ist leider von 3 Monaten eingegangen. Jetzt sind seit einigen Wochen mehrere Polypen zu sehen. Was ist das?

Die Acanthocaulibildung ist eine besondere Vermehrungsstrategie von Fungia und Cycloseris Steinkorallen.

Man sollte, auch wenn es nicht sehr schön im Aquarium aussehen mag, tote Korallen von Fungia und Cycloseris Korallen nicht gleich aus dem Aquarium nehmen, da sich häufig neue Korallenpolypen aus dem toten Korallengewebe bilden.

Pilzkorallen der Familie Fungiidae gibt es in verschiedenen Farben, die wohl auffälligsten dürften orange - oder mehrfarbige Tiere sein. Je nach Spurenelemente und Wasserwerte lässt sich die Farbentwicklung der Tieres teilweise sicherlich beeinflussen aber die Grundfarbe wird immer bleiben.

Vermehrung durch Anthocaulibildung

Andreas Zöllner und Michael Mrutzek berichteten bereits in Publikationen vor vielen Jahren über die Vermehrung dieser Pilzkorallen. Diese Art der Vermehrung nennt man Anthocauli . Was bedeutet der Begriff Anthocauli ? Im griechischen übersetzt steht das Anthos für Blume oder Blüte und das kaulos für Stängel oder Stil. Zusammgesetzt bedeutet das Blumen/Blüten - Stil/Stängel. Also grob übersetzt Blumenstengel. Bei Anthocauli handelt es sich um stielartige Gebilde die aus dem Muttertier herauswachsen. Oft geht der Bildung dieser stielartigen Gebilde eine Schädigung voraus was das Muttertier zum absterben bringt. An diesen Gebilden, man könnte es auch als kleine Stile bezeichnen, bilden sich neue kleine Fungiakorallen die mit zunehmenden Wachstum vom Stil abbrechen und alleine weiterwachsen. Es dauert zwar seine Zeit, aber je grösser sie wird, desto schneller wachsen sie auch, bzw. nehmen wir das so wahr. Nachdem ein Tier abgebrochen ist, wächst am zurückgebliebenen Stil meist ein weitere kleine Pilzkoralle heran.

Diese Anthocaulibildung kann man nicht nur bei Fungia und Heliofungia beobachten, mit Herpolitha und Polyphyllia sind noch zwei Arten im Handel wo man diese Art der Vermehrung beobachten kann. Anzumerken ist das diese Beobachtungen aber weit seltener sind, was vermutlich auch mit der weit grösseren Verbreitung der Pilzkorallen zu tun hat. Nicht jeder teilt einfach so seine Tiere um herauszufinden ob sich Tiere vermehren, wie zum Beispiel damals Michael Mrutzek bei seinem Versuch an einer Pilzkoralle.

Das Wissen über die Anthocaulibildung ist auch wichtig für viele Aquarianer die Fungias und Co. im Aquarium halten. Denn viele wissen dies leider nicht und entsorgen ihre Tiere dann nachdem sie scheinbar kaputtgegangen sind. Dabei entwickeln sich aber die kleinen Ableger erst nach Wochen, teils auch erst nach mehreren Monaten.

Michael Mrutzek berichtete damals sowohl von einer Teilung einer Fungia mittels eine Säge und auch von einer künstlichen Manipulation der kleinen Pilzkorallen um sie zur Vermehrung mittels einer "Legebatterie" zu bekommen.

[Literaturhinweis: www.meeresaquaristik.de - Artikel- Pilzkoralle]

Weiterführende Links

  1. Korallenriff (de). Abgerufen am 07.08.2020.

Bilder

Allgemein


Erfahrungsaustausch

am 27.01.25#3
Hier sind die Berichte, die ich rund um die Fungia geschrieben habe.....

ig-meeresaquaristik.de

VG
Elisabeth
am 19.08.21#2
Vermehrung

Klohnbildung auf einem abgestorbenen Skelet.
Meine Erfahrung zu der Anthocaulibildung auf abgestorbenen Fungia ist:

1. Die Gänsefuß-Seestern dürfen im Becken nicht allzu häufig vorkommen.
Die Gänsefuß-Seesterne stellen schneller als der Aquarianer fest, wenn die Anthocauli anfangen zu wachsen und fressen das neu entstehende Gewebe der Jungkorallen direkt auf.

2. Die Steinscheibe sollte in guter Strömung stehen.

3. Licht ist nötig.

4. Dafür sorgen, daß sich weder Beläge noch Sand auf der Scheibe festsetzen können.

5. Die noch ganz kleinen Polypen können evtl. bei abgeschalteter Strömung mit Staubfutter gefüttert werden. (Lupe)

6. Ab einer Größe von ca. 0,5 cm kann Pelletfutter (Fauna Marin LPS Grow and Color M) verwendet werden.

7. Es sollte passieren, daß sich beim Hantieren im Becken oder durch die Strömung die Scheiben lösen. Es gibt wohl eine Sollbruchstelle unter der neuen Koralle. Der neue Polyp ist dann auf sich gestellt.

Sollte sich die kleine Koralle nicht selbstständig lösen und einen Durchmesser von 3 - 4 cm erreicht haben, sollte vorsichtig versucht werden ihn von unten anzuheben.

Wenn er so weit ist, wird er sich lösen.

Er kann dann für sich, lose auf dem Sand weiter wachsen.

An der Stelle, an der er fest gewachsen war, kann sich dann ein neuer Ableger bilden.

Leider kann so eine kleine Koralle leicht anfangen sich im Becken zu bewegen. Deshalb schlage ich einen Laufstall vor. Unter dem Riffaufbau hat sie keine Chance.

Siehe meinen weiteren Bericht.

Leider kann es auch zu Missbildungen führen, wenn noch Reste der Mutterkoralle an der Jungkoralle verbleiben. Es ist gut jeden Ableger zu kontrollieren und gegebenenfalls Septenreste mit einer Zange zu entfernen.

Im Regelfall hat die neue Koralle in der Mitte auf der Unterseite ein 0,5 – 1 cm kleine Bruchstelle die später verheilt.

Ebenfalls kann es vorkommen, daß sich das Jungtier nicht rechtzeitig vom Muttertier löst und über dieses wächst, was ebenfalls keine normale Wuchsform hervorruft.

Diese Vermehrungsart hat einen Vorteil, der gleichzeitig einen Nachteil darstellt. Die so entstandenen Nachkommen entsprechen genau dem Mutter/Vatertier. Unter den passenden Lebensbedingungen kann sich die Koralle rasant vermehren. Sollten sich die Lebensbedingungen jedoch ändern, so sind die Klone nicht fähig ihre Eigenschaften zu ändern, es sei denn sie gehen in die geschlechtliche Vermehrung über.

VG

Elisabeth
am 19.08.21#1
Die Kontrolle der kleinen Fungien und ähnlicher Korallen.

Bisher hatte ich es immer als Problem, das kleine Fungien sich auf dem Weg ins Riff machen und dann spurlos verschwunden sind.

Das Problem besteht darin, dass diese kleinen Korallen sich sehr leicht verdriften lassen, wenn ihnen der Standort nicht gefällt oder die Strömung zu stark ist.

Wenn Fungien der Standort nicht gefällt können sie ihr Gewebe extrem aufblasen und geben der Strömung Angriffsfläche und schon sind sie weggesegelt.

Ich habe mit Schalen gearbeitet die geschlossen waren - nicht optimal.

Neuer Versuch mit einer Gitterbox. Die Gitterbox so weit eingraben, das 3 cm aus dem Sand ragen und die Öffnungen aus dem Sand ragen.
Die Fungiaableger hinein und die Ausbruchversuche sind Geschichte.

VG

Elisabeth


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