Haltungsinformationen
Wie man dem Fisch schon von der Körperstatur ersehen kann, ist der Forcipiger flavissiumus dem Chelmon rostratus sehr ähnlich.
Die lange Schnauze deutet auch bei ihm auf einen Nahrungsspezialisten hin, der besser im Meer bleiben sollte.
Da er nicht so hübsch ist, wie der C. rostratus, kommt er auch nicht ganz so oft in den Handel.
Dennoch finden sich im Handel immer wieder auch Examplare von diesem Tier.
Auch hier scheiden sich die Geister, was die Haltbarkeit betrifft.
Manche Aquarianer schaffen es, ihn zu halten, andere berichten von ähnlichen Problemen, wie bei C. rostratus.
Er ist und bleibt ein heikler Pflegling.
Kann bisweilen mit dem Forcipiger longirostris verwechselt werden.
Dieser hat aber eine noch längere Schnauze und ist noch heikler in der Pflege.
Anmerkung von Markus Nitzsche:
Bei mir war der Forcipiger flavissimus ein sehr anspruchsloser Geselle.
Als erstes ging er an Trockenfutter, später auch an Frostfutter (man beachte die Reihenfolge).
Auch gegen die Doktoren hat er sich sehr schnell durchgesetzt und nach etwa 1 Woche aus der Hand gefressen (sogar Bananen!).
In älterer Literatur wird er als haltbarster der Pinzettfische beschrieben.
Leider hat er bei mir die Krustenanemonen stark geschädigt und natürlich alle Röhrenwürmchen weggeputzt.
Beendet hat sein Dasein eine Cryptocarioninfektion, die durch einen Neuzugang "eingeschleppt" wurde.
Futtertip von Miro Shapher:
Attrappe für Chelmon und Forcipiger zum Nutzen ihrer ökolgischen Nische:
Man nehme eine Fotodose (gibt es meist im Fotogeschäft umsonst - am besten sind die durchsichtigen, aber das ist nur meine Erfahrung), und bohre mehrere Löcher in die Seitenwand (Durchmesser zwischen 4 und 6 mm); den Deckel und Boden kann man mit kleineren Löchern versehen, um Luftblasen in der Dose zu vermeiden.
Kanten mit einem Bastelmesser versäubern, gut ausspülen.
Mit Steinstückchen füllen, Kies ist gut; er sollte allerdings so grob sein, dass er nicht aus den Löchern rieselt.
Nun gibt man ein Stück Frostfutter (unaufgetaut!) in die Fotodose auf den Kies, verschließt die Dose und stellt sie ins Becken, am besten an oder auf einen Stein.
Ein Kohlefaserstab an der Dose hilft bei der Entnahme, einfach mit einem Gummiring befestigen.
Nach und nach taut das Futter auf und rutscht über den Kies an die Seitenwände ab, wo es von diesen Arten (nicht von den anderen) gut zu erreichen ist.
Somit wird der Kampf um das Futter dem langsameren Fresser vorbehalten.
Beim Einbringen von schon aufgetautem Futter kommt es meist dazu, dass die Strömung fast den gesamten Futterinhalt aus der Dose mitreißt.
Natürlich sollte man sonstiges Futter immer auftauen und spülen.
Apropos: ich habe beide Fischarten bisher am besten mit lebenden Tubifex zum Fressen gebracht - die überleben zwar nicht lange, aber ganz hartnäckige Chelmons gehen vielleicht an lebende Tubifex aus der Fotodose.
Da muss man sich aber beeilen, denn die Würmchen halten dem Salzwasser osmotisch nicht lange stand.
Info: Kommt bis zu einer Tiefe von 115 Metern vor.
Synonym:
Foreipiger flavissimus Jordan & McGregor, 1898
Systematik: Biota > Animalia (Kingdom) > Chordata (Phylum) > Vertebrata (Subphylum) > Gnathostomata (Superclass) > Pisces (Superclass) > Actinopteri (Class) > Perciformes (Order) > Percoidei (Suborder) > Chaetodontidae (Family) > Forcipiger (Genus) > Forcipiger flavissimus (Species)