Bei uns zeigt sich Dardanus calidus als relativ friedlicher Zeitgenosse, womit wir nicht gerechnet hätten. Wir halten zwei Exemplare dieser sehr groß werdenden Krebse gemeinsam mit Violetten Seeigeln (Sphaerechinus granularis), Seegurken (Holothuria tubulosa), Roten Seesternen (Echinaster sepositus) und einigen Lippfischen. All diese Beckeninsassen werden von den Krebsen nicht behelligt. Einzig einige Röhrenwürmer mussten wir aus dem Becken entfernen, da diese von den Einsiedlern als Futter betrachtet wurden. Untereinander kommt es hin und wieder zu kleineren Rangeleien, wenn der Kleinere dem Größeren das Futter zu stehlen versucht. Ansonsten leben sie trotz Größenunterschied recht friedlich miteinander.
Gefüttert werden die Einsiedlerkrebse mit Fischfleisch, Stinten, Muschelfleisch und Garnelen.
Dass die Art Algen fressen würde können wir nicht bestätigen. Wenn dann fressen sie nur sehr wenig pflanzliche Kost, sodass die Algen schneller nachwachsen als die Krebse diese auffressen könnten. Wir haben diesbezüglich jedoch nur Erfahrung mit Knotentang (Ascophyllum nodosum). Ob Caulerpa-Arten gefressen werden, können wir nicht mit Sicherheit sagen.
Wir halten Dardanus calidus bei einer Wassertemperatur von ca.18 °C.
Wir halten seit längerer Zeit einen kleinen Schwarm des Gewöhnlichen Messerfisches (Macroramphosus scolopax) in unserem Mittelmeer-Tiefseebecken. Wir müssen daher den oben aufgeführten Angaben bzgl. der Fütterung widersprechen. Wir haben uns, bevor die Fische ankamen ordentlich mit Lebendfutter eingedeckt, um den Fischen ausreichend geeignete Nahrung bieten zu können. Als ich am Abend testweise tiefgefrorene Mysis ins Becken gab, musste ich feststellen, dass die Schnepfenfische diese gierig fingen und vertilgten. Darüber sehr erfreut, da es die Fütterung doch deutlich vereinfacht, testete ich am nächsten Tag ohne große Erwartungen Flockenfutter und man siehe da, auch das Flockenfutter wurde sofort angenommen. Unserer Erfahrung nach handelt es sich um sehr gute Fresser und anders als andere Röhrenmäuler, wie etwa Seepferdchen, sind diese Fische sehr leicht an Ersatznahrung zu gewöhnen. Schnepfenfische sind für erfahrene Aquarianer, die ihnen, die benötigten Parameter, was hauptsächlich die Wassertemperatur und eine nicht zu starke Beleuchtung betrifft, anbieten können, sehr geeignete Aquarienfische. Von einer Vergesellschaftung mit schnellen Fressern und sehr aktiven Fischen sollte Abstand genommen werden. Eine Haltung mit anderen ruhigen Fischen aus tieferen Wasserzonen, wie Mittelmeer-Fahnenbarschen oder Eberfischen ist dagegen problemlos möglich, sofern man über ausreichend große Becken verfügt. Wir halten unsere Schnepfenfische bei einer Wassertemperatur von maximal 18 °C bei relativ schwacher Strömung und einer schwachen, blau lastigen Beleuchtung.
Die Gelbe Krustenanemone kann dauerhaft nur in Aquarien gehalten werden, deren Temperatur 18 °C nicht übersteigt. In gekühlten Becken und bei ausreichender Fütterung sind diese Krustenanemonen jedoch dankbare Pfleglinge. Dabei nehmen sie jegliches Futter von Cyclops, über Staubfutter bis zu Phytoplankton gerne an und vermehren sich rege.
Die Beleuchtung darf auch nicht zu hell sein. Lieber an schattigen Plätzen, unter Felsvorsprüngen oder in Höhlen ansiedeln. Man merkt es, wenn ihr das Lichtangebot gefällt daran, dass sie dann auch tagsüber die Polypen öffnet.
Wir pflegen Ascidia mentula in größerer Stückzahl in unseren Mittelmeer-Becken, welche über Lebendgestein mitgebracht wurden. Sie sind nun seit einem Jahr in den Aquarien und scheinen sehr ausdauernd und gut haltbar zu sein. Wahrscheinlich kommt ihnen eine regelmäßige Planktonfütterung sehr zugute.
Eine dieser Seescheiden lebt sogar in einem unserer tropischen Becken, da sie als blinder Passagier an einem eingebrachten Stein saß. Die tropischen Temperaturen scheinen der Ascidia mentula nichts auszumachen. Unsere Seescheiden stammen aber auch aus maximal 5 Meter Wassertiefe und sind somit auch wärmere Temperaturen gewöhnt, als Tiere aus tieferen Wasserzonen.
Viele Grüße
Andreas
(Andi´s Korallenwelt)
Im Aquarium erweist sich der Mittelmeer-Knallkrebs als gut haltbar und langlebig und das sowohl bei kühleren, als auch bei tropischen Temperaturen. Man sieht diese Tiere im Becken sehr selten. Wenn man jedoch ein Knallen hört und nicht weiß, wo es her kommen könnte, so ist dieses Geräusch meist dem Knallkrebs zuzuordnen. Solange es hin und wieder knallt, weiß man, dass es dem Krebs gut geht und er noch am Leben ist.
Bezüglich Futter. In der Beschreibung steht Plankton, als Nahrung des Knallkrebses. Wir haben aber schon öfters beobachten können, wie unsere Knallkrebse sich an Schnecken vergreifen. Dabei werden auch Schnecken erbeutet, die deutlich größer sind, als der Krebs selber. Am liebsten sind den Knallkrebsen Schnecken, der Gattungen Turbinaria und Patella, also Turbanschnecken und Napfschnecken, welche von den Krebsen sogar von der Aquarienscheibe weggeknallt werden. Wenn die Schnecken, dann auf dem Rücken liegen machen sich die bereits wartenden Felsengarnelen (Palaemon) über die Schnecken her und für die Knallkrebse fällt auch das ein oder andere Stückchen ab.
Viele Grüße
Andreas von AKW-Korallen
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