Haltungsinformationen
Der Seehase frisst primär Grünalgen wie z.B. Ulva sp.
Obwohl Dolabrifera brazieri gewöhnlich grün gesprenkelt ist, ist der Seehase recht variabel in der Farbe, die bei den Exemplaren von einem hellen wassergelb bis zu einem dunklen purpurbraun reicht.
Diese große Dolabrifera-Art, die etwa 15 cm lang wird, unterscheidet sich von der tropischen Dolabrifera dolabrifera durch ihre viel größere Größe und das Vorhandensein der großen glatten, konischen Knollen am ganzen Körper.
Der Seehase kommt häufig in Felspools und andere intertidische Gebieten vor, häufig unter Felsen zu finden, wo der Seehase eine sehr erkennbare Eimasse legt, die als flaches, zickzackförmig angeordnetes Band an Felsen befestigt ist.
Die dorsale Oberfläche hat ausdehnbare, zusammengesetzte, spitze Papillen. Der Kopf hat zwei Paare von eingerollten Tentakel, das vordere Paar ist sowohl chemosensorisch als auch taktil und wird zum "Riechen" von Chemikalien im Wasser und zum Fühlen von Gegenständen verwendet.
Das Paar hinter den Augen, die Rhinophoren, sind die wichtigsten chemosensorischen Organe, die zum "Riechen" von Nahrung verwendet werden.
Bei Gefahr oder Störungen emittiert Dolabrifera brazieri eine weiße Flüssigkeit.
Molekulare und morphologische Daten von neu gesammelten Exemplaren und eine Überprüfung der Literatur und des Typenmaterials weisen darauf hin, dass der weit verbreitete tropische Seehase Dolabrifera dolabrifera ein Artenkomplex aus fünf genetisch unterschiedlichen Taxa ist.
Der Name Dolabrifera dolabrifera wird für eine in den indo-pazifischen Tropen weit verbreitete Art beibehalten. Dolabrifera nicaraguana ist im östlichen Pazifik endemisch. Dolabrifera ascifera, Dolabrifera virens und eine neu beschriebene Art sind auf den tropischen Atlantik beschränkt, mit teilweise überlappenden Verbreitungsgebieten in der Karibik und St. Helena. Die gemäßigte pazifische Art Dolabrifera brazieri ist ebenfalls verschieden und endemisch im gemäßigten Südosten Australiens und Neuseelands.
Diese Arten von Dolabrifera stellen sehr unterschiedliche Abstammungslinien dar und die meisten enthalten einzigartige interne anatomische Merkmale, insbesondere in der männlichen Fortpflanzungsmorphologie und Schalenform, wodurch sie bei der Sektion relativ leicht zu identifizieren sind.
Äußerlich sind jedoch alle diese Arten in Farbmuster und Morphologie äußerst variabel und praktisch nicht zu unterscheiden! Dies ist besonders problematisch für die Identifizierung im Atlantischen Ozean, wo drei Arten in der Karibikregion gleichzeitig vorkommen.
Synonym: Dolabrifera jacksoniensis Pilsbry, 1896
Seehasen ernähren sich von Algen. Sie fressen dabei verschiedene Algen, Tang- und Seegrasarten. Dabei werden mit der Raspelzunge (Radula) Pflanzenteile abgeraspelt. Mit den Algen werden auch mikroskopische kleine Nahrungspartikel aufgenommen. Sie werden in der Aquaristik gerne bei Algenprobleme eingesetzt, bekommen aber mit dem Ende Ihrer Nahrung auch Ernährungsprobleme.
Zum Schutz vor Fressfeinden gibt es einige Arten die zusätzlich den Giftstoff Aplysiatoxin abspeichern. Dieses Aplysiatoxin ist ein Produkt der Cyanobakterien, welche auf bestimmten Seegrassorten wachsen. Diese werden bei der Aufnahme von Algen mit aufgenommen.
Seehasen sind nach einer meist schwierigen Eingewöhnungsphase gute Algenfresser und dabei auch wenig wählerisch in Bezug auf die Alge. Bei der Eingewöhnung sollte man unbedingt die Tropfenmethode anwenden, da sie extrem empfindlich gegen Dichteschwankungen sind.
So werden häufig neben den üblichen Fadenalgen, auch Wrangelia argus und sog. Schmieralgen nicht verschmäht.
Sind keine Algen mehr vorhanden, dann dauert es nicht lange und der Seehase verhungert.
Man kann ihm aber als Ersatzfutter auch überbrühten Salat anbieten, sollte sich dann aber auch nach einem Ersatzheim bemühen.
Achtung, wichtig:
Wenn Sie Seehasen halten möchten, dann sorgen Sie unbedingt für einen Schutz, damit die Tiere nicht in eine Strömungspumpe geraten und geschreddert werden.
Sterbende Seehasen sind in der Lage, den gesamten Fisch und Krustentierbestand innerhalb kurzer Zeit absterben zu lassen.
Wird der tote Seehase nicht rechtzeitig entdeckt, so muss unbedingt ein sehr großzügiger Wasserwechsel durchgeführt und zusätzlich mit Kohle gefiltert werden, um die freigewordenen Giftstoffe heraus zu filtern






Dr. John Turnbull, Marine Explorer, Australien