Haltungsinformationen
Hemigrapsus takanoi ist in Japan, Korea, Russland und China heimisch, wobei die Grenzen seiner Verbreitung noch unklar sind. Die räuberische Krabbe wurde durch den Menschen an die Küsten Europas eingeschleppt und ist dort zu einer invasiven Art geworden.
Es wird angenommen, dass Hemigrapsus takanoi 1993 eingeschleppt wurde, nachdem sie 1994 in La Rochelle, Frankreich, entdeckt worden war. Eine Untersuchung von Schiffsrumpfbewuchs auf Schiffen in der Hamburger Werft und in Bremerhaven ergab damals sechs Exemplare von Hemigrapsus takanoi auf dem Autotransporter SPICA, der zwischen den asiatischen Häfen Tokio, Osaka, Kobe und Pusan und Europa verkehrte. Das Schiff passierte 1993 nachweislich die französische Küste, und man geht davon aus, dass die Einschleppung wahrscheinlich erfolgte, als Krabben damals vom Rumpf der SPICA fielen.
Bis 1997 erstreckte sich ihr Verbreitungsgebiet in Europa von Fromentine in Frankreich (angrenzend an die Île de Noirmoutier) bis Laredo in Spanien und umfasste eine 700 Kilometer lange Küstenlinie rund um den Golf von Biskaya. Bis 1999 hatte Hemigrapsus takanoi Le Havre am Ärmelkanal erreicht und bis 2005 die französische Opalküste an der Einfahrt zur Nordsee.
Aufgrund des natürlichen Klimas wurde 1999 vorhergesagt, dass sich diese Krabben über weite Teile der Nordsee und der westlichen Ostsee ausbreiten würde. Dies wurde später durch erste dokumentierte Nachweise im niederländischen Wattenmeer im Jahr 2004, im deutschen Wattenmeer im Jahr 2007 und im dänischen Wattenmeer im Jahr 2011 bestätigt.
Ihre Ausbreitung nach Norden entlang der Westküste Jütlands hat sich fortgesetzt und sie kommt nun auch im Limfjord und im Oslofjord in Norwegen vor. In Großbritannien wurde Hemigrapsus takanoi erstmals 2014 bestätigt, als sie an der Südostküste an der Medway-Mündung entdeckt wurde. Der erste Nachweis im Baltikum erfolgte 2014, als einzelne Exemplare in der Kieler Förde in Deutschland gefangen wurden. Die Krabben waren wahrscheinlich mit den vielen Schiffen angekommen, die den Nord-Ostsee-Kanal (der die Nord- und Ostsee verbindet) passieren. 2018 wurde Hemigrapsus takanoi erstmals in der dänischen Südfünischen Inselwelt nachgewiesen. Im Jahr 2023 wurden in Polen in der Danziger Bucht zwei erwachsene Männchen nachgewiesen. Die Ansiedlung in der eigentlichen Ostsee könnte jedoch durch den niedrigen Salzgehalt, der die Larvenentwicklung beeinträchtigt, eingeschränkt sein.
Hemigrapsus takanoi ist recht aggressiv und lebt als räuberischer Allesfresser von kleinen Fischen, Wirbellosen und Algen.
Synonym:
Hemigrapsus tanakoi Asakura & Watanabe, 2005 · unaccepted > misspelling - incorrect subsequent spelling