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Parazoanthus brevitentacularis Krustenanemone

Parazoanthus brevitentacularis wird umgangssprachlich oft als Krustenanemone bezeichnet. Haltung im Aquarium: Berichte über eine erfolgreiche und längerfristige Haltung fehlen bisher. Giftigkeit: Besitzt ein gesundheitsschädliches Gift.


Profilbild Urheber Springer Link

Foto: Calahonda-Castell de Ferro SAC, Granada, Spanien

Kolonien von Parazoanthus axinellae sensu lato (gelb, links) undParazoanthus axinellae brevitentacularis (orange, rechts) wachsen dicht an Felswänden.
Mit freundlicher Genehmigung des Urhebers Springer Link

Eingestellt von AndiV.

Bilddetail


Steckbrief

lexID:
17408 
AphiaID:
1798942 
Wissenschaftlich:
Parazoanthus brevitentacularis 
Umgangssprachlich:
Krustenanemone 
Englisch:
Zoanthid 
Kategorie:
Krustenanemonen 
Stammbaum:
Animalia (Reich) > Cnidaria (Stamm) > Hexacorallia (Klasse) > Zoantharia (Ordnung) > Parazoanthidae (Familie) > Parazoanthus (Gattung) > brevitentacularis (Art) 
Erstbestimmung:
Abel, 1959 
Vorkommen:
Alborán-Meer (Mittelmeer), Azoren, Kanarische Inseln, Madeira, Makaronesien (Makaronesische Inseln), Nord-Ost-Atlantik, Spanien 
Meereszone:
Subtidal (Sublitoral, Infralitoral), ständig von Wasser bedeckte flache (neritische) Schelfregion, unterhalb der Niedrigwasserlinie bis zur Schelfkante in durchschnittlich 200 Meter Tiefe 
Meerestiefe:
5 - 80 Meter 
Habitate:
Auf / über Kalkalgen vorkommend, Auf / über Kalkalgen wachsend, Auf Meeresschwämmen wachsend, Epibiont (auf anderen Organismen lebend), Felsblöcke mit sandigem Boden 
Größe:
bis zu 1cm 
Temperatur:
14°C - 22°C 
Futter:
Azooxanthellat, Invertebraten (Wirbellose), Parasitäre Lebensweise / Schmarotzer, Parasiten (Parasiten auf der Haut von Wirtstieren), Ruderfußkrebse (Copepoden), Suspensionsfresser (Schwebstofffresser), Zooplankton (Tierisches Plankton) 
Schwierigkeitsgrad:
Berichte über eine erfolgreiche und längerfristige Haltung fehlen bisher 
Nachzucht:
Nicht als Nachzucht erhältlich 
Giftigkeit:
Besitzt ein gesundheitsschädliches Gift 
CITES:
Nicht ausgewertet 
Rote Liste:
NE nicht beurteilt 
Verwandte Arten im
Catalogue of Life:
 
Weiter verwandte
Arten im Lexikon:
 
Author:
Publisher:
Meerwasser-Lexikon.de
Erstellt:
Zuletzt bearbeitet:
2025-05-10 10:05:25 

Gift

Dies ist ein allgemeiner Hinweis!
Parazoanthus brevitentacularis besitzt ein gesundheitsschädliches Gift.
In der Regel geht von Tieren mit einem gesundheitsschädlichen Gift im normalen Aquarieaner-Alltag keine Lebensgefahr aus. Lesen Sie die Nachfolgenden Haltungsinformationen und Kommentare von Aquarianern die Parazoanthus brevitentacularis bereits in ihrem Aquarium halten, um ein besseres Bild über die mögliche Gefahr zu erhalten. Bitte seien Sie im Umgang mit Parazoanthus brevitentacularis aber dennoch immer vorsichtig. Jeder Mensch reagiert anders auf Gifte.
Wenn Sie den Verdacht haben, mit dem Gift in Kontakt gekommen zu sein, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder den Giftnotruf.
Die Telefonnummer des Giftnotrufs finden Sie hier:
Übersicht Deutschland: Giftinformationszentrum-Nord
Übersicht Europa: European Association of Poisons Centres and Clinical Toxicologists

Haltungsinformationen

2020 und 2021 wurden Krustenanemonen im Alboránischen Meer (Westliches Mittelmeer) um Grenada, Spanien durchgeführt.
Im Laufe dieser Untersuchungen wurden zwei neue Parazoanthus-Arten entdeckt und beschrieben, Parazoanthus franciscae und Parazoanthus brevitentacularis.

Wir stellen hier Parazoanthus brevitentacularis vor.

In dieser Studie wurden drei verschiedene Morphotypen von Parazoanthus brevitentacularis gefunden, die im Alborán-Meer leben.

Parazoanthus brevitentacularis weist im Vergleich zu anderen Morphotypen wichtige Unterschiede in Ökologie und Farbe auf, wächst auf dem Schwamm Petrosia spp. und häufiger auf Felswänden.
Sie hat eine unveränderliche orangefarbene Körpersäule, die normalerweise mit einigen mineralischen Partikeln im Ektoderm verkrustet ist, und die Scheibe ist ebenfalls orange mit deutlichen Strahlen und Verdickungen, insbesondere entlang des zweiten Tentakelzyklus.
Die Populationen sind an rheophile Lebensräume gebunden und bilden große Konzentrationen von Polypen von 1 bis 40 Metern, aber im Gegensatz zu anderen Morphotypen von Parazoanthus brevitentacularis wurde kein Wachstum auf Axinella spp. beobachtet.
Parazoanthus brevitentacularis wurde im westlichen Mittelmeerraum und in den makaronesischen Archipelen nachgewiesen

Die Forscher konnten drei verschiedenen Morphotypen von Parazoanthus brevitentacularis im Alborán-Meer in verschiedenen Unterwasser-Transsekten beobachtet, die 2021 und 2022 mit einem ROV (Nido Robotics Sibiu Pro) und beim Tauchen durchgeführt wurden.
Proben wurden mit SCUBA im besonderen Schutzgebiet (SAC) Calahonda-Castell de Ferro, Granada, Spanien, im SAC Punta de la Mona, Granada, Spanien, im Naturschutzgebiet Maro-Cerro Gordo, Granada, Spanien, im SAC Chafarinas-Inseln und im Gebiet von gemeinschaftlicher Bedeutung (SCI) Monte Hacho, Ceuta, Spanien, gesammelt.
Zunächst wurden die Lebensräume und Exemplare mit einer kompakten Unterwasserkamera Olympus TG-6 fotografiert. Kolonien mit 8–12 Polypen wurden in separaten Beuteln unter Wasser aufbewahrt, wobei besonders darauf geachtet wurde, dass sich die Morphotypen während des Prozesses nicht vermischten.

Morphotyp 1:
Der Morphotyp „schlank“ umfasst verschiedene Varianten gelblicher Exemplare, die fast ausschließlich auf Axinella spp. wachsen, aber auch auf felsigen Substraten in Tiefen von 5 bis 80 Metern zu finden sind.
Die Körpersäule ist vollständig mit verkrusteten Mineralpartikeln bedeckt, die eine dicke Schicht bilden.
Die Tentakel und ein nahegelegener Scheibenteil sind blassgelb, mit einem orangefarbenen Scheibenzentrum und Hypostom, die Körpersäule ist durchgehend rosafarben oder gelblich, in der Nähe der Tentakel jedoch weißlich (Ocaña et al. 2019).
Dieser Morphotyp ist weit verbreitet und kommt entlang der Mittelmeer- und Nordostatlantikküste vor und ist vielleicht die Variabelste und könnte polyphyletisch sein.

Morphotyp 2:
Populationen von Parazoanthus brevitentacularis sensu lato, oder „Morphotyp 2“, wurden an allen untersuchten Standorten in einem breiten bathymetrischen Bereich von 5 bis mindestens 80 Meter, gefunden.
In Calahonda-Castell de Ferro SAC (Granada) wurde beobachtet, dass sie sympatrisch mit Parazoanthus brevitentacularis wachsen und sich dieselben Felswände teilen.
Obwohl die Kolonien nahe beieinander liegen, sind die Kolonien getrennt und klar unterscheidbar.

Das Vorkommen von Parazoanthus brevitentacularis wurde erneut in Ceuta, Spanien (Ocaña et al. 2019), nachgewiesen und erstmals in Granada, Spanien, in Punta de la Mona (SAC) und Calahonda-Castell de Ferro SAC entdeckt, wo hauptsächlich Felswände bewuchsen wurden.

Morphotyp 3:
Eine weitere zuvor nicht klassifizierte Morphologie mit kleineren Individuen als die zuvor beschriebenen wurde an allen Standorten in Granada nachgewiesen.
Kolonien dieser Art wurden hauptsächlich als Verkrustungen an Wänden und als Parasiten von Cliona spp. und Crambe crambe-Schwämmen in Punta de la Mona SAC, Cerro Gordo Natural Reserve und Calahonda-Castell SAC in einer Tiefe von 3 bis 45 Metern beobachtet.
der SAC Calahonda-Castell de Ferro wurde sie auch in Sympatrie mit Parazoanthus brevitentacularis sensu lato auf einer Felswand beobachtet, jedoch ohne Vermischung
Die Tentakel-Morphologie war in dem Bereich, in dem die Kolonien der beiden Morphologien der Population in Kontakt standen, abnormal.

Beschreibung von Parazoanthus brevitentacularis:
Parazoanthus brevitentacularis bildet große Kolonien, die in einem gemeinsamen Coenenchym gruppiert sind und hat dicke und verkrustete Polypen mit sehr gut entwickeltem Ektoderm.
Eine Sandverkrustung war hauptsächlich unter dem Ektoderm, weit verbreitet in der äußeren Mesoglea beobachtet.
Die Art zeichnet sich durch die einheitliche orange Farbe des gesamten Körpers und die gelbe oder gelbliche Radialscheibe aus.

In lebenden Organismen sind die Körperwand, das Capitulum und die Mundscheibe leuchtend orange mit dicken, undurchsichtigen Tentakeln, das Capitulum weist den distalen Radius der ersten Tentakelzyklen in intensiver gelber oder orangefarbener Farbe auf.
Mineralpartikel sind entlang der Körperwand vorhanden, fallen jedoch im zurückgezogenen Zustand besonders auf.
In konservierten Proben sind die Polypen 0,3–1 cm hoch und haben einen Durchmesser von 0,2–0,5 cm.
Sie sind dunkelbraun gefärbt und weisen keine Anzeichen von Sandverkrustungen auf. Alle Polypen sind in ein gemeinsames Gewebe eingebettet, das durch eine Basisplatte aus Coenenchym verbunden ist, eine Verbindung zwischen den Kolonien wurde nicht festgestellt.
Parazoanthus brevitentacularis besitzt vier Reihen mit 30 – 36 spitzen Tentakeln, wobei die letzte Reihe überhaupt nicht vollständig ist, normalerweise ist die Länge der Tentakel kürzer oder gleich dem Durchmesser der ausgebreiteten Mundscheibe

Die Art wurde hauptsächlich auf kahlen Felsenklippen oder über Kalkalgen in einer Tiefe von 15 bis 30 Meter gefunden.
In der Region Ceuta wurde Parazoanthus brevitentacularis auf dem Schwamm Petrosia ficiformis beobachtet.
Verbreitung

Diese Art wurde in den Gewässern des Mittelmeers und Makaronesiens beobachtet (Ocaña et al. 2019).

Es gab keine Anzeichen für das Vorhandensein von Zooxanthellen.

Synonym: Parazoanthus axinellae brevitentacularis Abel, 1959

Literaturfundstelle:
Rosales Ruiz, A., Ocaña, O., de la Herrán, R. et al.
Going deep into Parazoanthus axinellae (Anthozoa: Zoantharia) complex: description of two species in the Alboran Sea based on an integrative approach.
Mar. Biodivers. 55, 15 (2025). https://doi.org/10.1007/s12526-024-01493-x
Open access article / Offen zugänglicher Artikel

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