Haltungsinformationen
Opistognathus aurifrons bewohnt Höhlen aus zerkleinerten Korallen oder Sand. Schwebt vertikal über oder neben seinem Loch. Das Männchen wirbt um das Weibchen, indem es in gewölbter Position schwimmt und seine Flossen in Richtung des Weibchens ausbreitet. Das Männchen brütet die Eier oral aus. Wurde in Gefangenschaft aufgezogen.
Maulbrüter. Eier, die zu einem klebrigen Ball zusammengeballt sind, werden im Maul des Männchens ausgebrütet. Monogame Paarung wird unabhängig von der Ressourcenfülle beobachtet.
Allgemeines:
Die Familie der Kieferfische (Opistognathidae), hierzulande auch Brunnenbauer genannt gehört zu den Barschverwandten (Percomorphaceae). Sie besteht aus drei Gattungen mit ca. 80 Arten.
Brunnenbauer kommen im tropischen Atlantik und im Indopazifik, im Golf von Kalifornien und an der Pazifikküste Mittelamerikas von Mexiko bis Panama vor.
In der Aquaristik werden diverse Brunnenbauer gepflegt, manche sogar sehr erfolgreich Nachgezüchtet z.B. durch Wolfgang Mai.
Kieferfische leben vorwiegend im flachen Wasser meist oberhalb von 30 Metern auf Sand und Geröll. Sie bauen senkrechte Wohnröhren was bedeutet, dass der Pfleger den Boden entsprechend wählen muss.
Nur feiner Sand geht dabei kaum gut, denn die Innenwände der Höhlen werden mit Hilfe von Steinen, Korallenstückchen, Muschelschalen oder anderem befestigt.
Der Bodengrund sollte auch mind. 10 cm Höhe haben, mehr wäre jedoch besser. Zum Bauen einer Höhle sollten größere Korallenbruchstücke vorhanden sein.
Viele Arten leben oft in kleinen Kolonien in Kleinrevieren, einige andere sind Einzelgänger.
Die Höhlen werden meist nur auf sehr kurze Distanz verlassen, etwa um Nahrung aufzuschnappen oder aber auch um das Revier zu verteidigen. Meist sieht man nur Ihren Kopf aus der Höhle schauen.
Alle Brunnenbauer sind protogyne Zwitter, die im Laufe ihres Lebens ihr Geschlecht vom Weibchen zum Männchen wandeln. Sie sind Dauerfresser (Plankton)
Beckenausstattung:
Die Brunnenbauer sind sehr schreckhaft, deshalb sollte das Aquarium mit einer Abdeckung gesichert werden.
Haltung Opistognathus aurifrons:
Grundsätzlich nicht so schwer zu halten, wenn man es richtig anstellt. Anfänglich springen sie leicht in den ersten Tagen, vor allem, wenn sie nicht den richtigen Bodengrund vorfinden.
Deshalb rät es sich an (Info von Wolfgang Mai), ihnen eine Höhle vorzugeben, in der man sie beobachten möchte. Wolfgang Mai nutzt dazu eine Plexiröhre, in der der Fisch in das Becken gegeben wird, direkt auf die vorgefertigte Höhle.
Dort bleibt er in der Regel, wobei Weibchen und Männchen einige cm entfernt leben.
Wunderbares Verhalten bei der Paarpflege, denn anders sollten sie auch nicht gehalten werden. Bei der Eingewöhnung gut anpassen!
Es handelt sich hierbei um Maulbrüter, die Nachzucht ist bereits mehrfach gelungen.
In den USA sogar kommerziell, hierzulande auch von Wolfgang Mai mittlerweile gezüchtet.
Es gibt kaum Probleme mit den Tieren selber, dies tritt nur dann auf, wenn eine weitere Brunnenbauerart dazu kommt.
Der Brunnenbauer hier kann durchaus im Gesellschaftsbecken etabliert werden, was mit anderen Arten, wie dem Opistognathus castelnaui, nicht möglich ist, da viel zu schreckhaft.
Bei allen Brunnenbauern sollte man darauf achten, dass sie genug Futter erhalten, zur Not mit einer Futterpipette füttern.
Andere trauen sich nicht aus ihrer Höhle heraus, bekommen dann zu wenig Futter, was ja nicht Sinn und Zweck der Sache ist. Auf keinen Fall sollte man Futter in die Höhle hinein bringen, da dies den Fischen gar nicht passt. Dafür sind sie zu reinlich. Das Futter wird umgehend wieder entfernt und nicht gefressen.
Nachzuchtinformationen:
Das Männchen betreibt alleine die Brutpflege, indem die Eier nachdem legen aufgenommen werden. Wird durch andere Beckeninsassen oder aber auch durch ständiges Hantieren am Aquarium das Männchen zu sehr gestresst, dann werden die Larven gefressen.
Der Schlupf der Larven** erfolgt zwischen dem 7. - 9. Tag.
* Die Wassertemperatur beeinflusst die Anzahl der befruchten Eier und die Laichdauer (bei einem Unterschied z. B. von 1° C kann der Unterschied ± 2-3 Tage betragen) und sowie bei gonochoristischen (getrenntgeschlechtlich) Fischen oder Garnelen das Geschlecht. Ist die Temperatur unter der regional üblichen Temperatur, werden überwiegend weibliche Larven aus dem Gelege schlüpfen, darüber hauptsächlich männliche. Desweiteren können auch die Aquarienbedingungen (z. B. Lichtdauer, Dichte) das Geschlecht beeinflussen.
Synonyme:
Gnathypops aurifrons Jordan & Thompson, 1905
Opisthognathus aurifrons (Jordan & Thompson, 1905)