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Millepora laboreli Feuerkoralle

Millepora laboreli wird umgangssprachlich oft als Feuerkoralle bezeichnet. Haltung im Aquarium: Für Aquarienhaltung nicht geeignet. Giftigkeit: Besitzt ein gesundheitsschädliches Gift.


Profilbild Urheber Dr. Luiz A. Rocha, USA

Foto: Parcel Manuel Luiz, Maranhão State, Brasilien, Süd-Amerika

/ fotografiert in etwa 20 Meter Tiefe, am 11 April 2012
Mit freundlicher Genehmigung des Urhebers Dr. Luiz A. Rocha, USA . Please visit calacademy.org for more information.

Eingestellt von AndiV.

Bilddetail


Steckbrief

lexID:
15651 
AphiaID:
403647 
Wissenschaftlich:
Millepora laboreli 
Umgangssprachlich:
Feuerkoralle 
Englisch:
Fire Coral 
Kategorie:
Quallen 
Stammbaum:
Animalia (Reich) > Cnidaria (Stamm) > Hydrozoa (Klasse) > Anthoathecata (Ordnung) > Milleporidae (Familie) > Millepora (Gattung) > laboreli (Art) 
Erstbestimmung:
Amaral, 2008 
Vorkommen:
Brasilien, Endemische Art, Süd-Amerika (Westlicher Atlantischer Ozean) 
Meerestiefe:
1 - 32 Meter 
Temperatur:
°C - 28°C 
Futter:
Flohkrebse (Amphipoden, Gammarus), Invertebraten (Wirbellose), Karnivor (fleischfressend), Mysis (Schwebegarnelen), Ruderfußkrebse (Copepoden), Zooplankton (Tierisches Plankton), Zooxanthellen / Licht 
Schwierigkeitsgrad:
Für Aquarienhaltung nicht geeignet 
Nachzucht:
Nicht als Nachzucht erhältlich 
Giftigkeit:
Besitzt ein gesundheitsschädliches Gift 
CITES:
Anhang II (kommerzieller Handel nach einer Unbedenklichkeitsprüfung des Ausfuhrstaates möglich) 
Rote Liste:
DD ungenügende Datengrundlage 
Verwandte Arten im
Catalogue of Life:
 
Weiter verwandte
Arten im Lexikon:
 
Author:
Publisher:
Meerwasser-Lexikon.de
Erstellt:
Zuletzt bearbeitet:
2023-03-31 13:40:17 

Gift

Dies ist ein allgemeiner Hinweis!
Millepora laboreli besitzt ein gesundheitsschädliches Gift.
In der Regel geht von Tieren mit einem gesundheitsschädlichen Gift im normalen Aquarieaner-Alltag keine Lebensgefahr aus. Lesen Sie die Nachfolgenden Haltungsinformationen und Kommentare von Aquarianern die Millepora laboreli bereits in ihrem Aquarium halten, um ein besseres Bild über die mögliche Gefahr zu erhalten. Bitte seien Sie im Umgang mit Millepora laboreli aber dennoch immer vorsichtig. Jeder Mensch reagiert anders auf Gifte.
Wenn Sie den Verdacht haben, mit dem Gift in Kontakt gekommen zu sein, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder den Giftnotruf.
Die Telefonnummer des Giftnotrufs finden Sie hier:
Übersicht Deutschland: Giftinformationszentrum-Nord
Übersicht Europa: European Association of Poisons Centres and Clinical Toxicologists

Haltungsinformationen

Millepora laboreli, eine in der Region Manuel Luiz, Brasilien, endemisch vorkommende Art, lebt dort in den Manuel Luiz Coral Banks auf kalkhaltigen Algen und Moostierchen.
Die sogenannte Feuerkoralle fällt durch ihre großen, ungewöhnlich geformten Kolonien besonders deutlich auf.
Tatsächlich sind Feuerkorallen keine Korallen, sondern Hydrozoen, Nesseltiere, die zumeist ein freischwimmendes Polypen- und ein sessiles Medusenstadium haben.

Neben Steinkorallen gehören die Feuerkorallen zu den Baumeistern der heute existierenden Riffe!

Der Erstbeschreibung der Art ist zu entnehmen, dass die Wuchsform des Holotyps als "säulenförmig, mit zwei glatten Vorsprüngen und einer unregelmäßig strukturierten Basis" bezeichnet wurde.
Der Holotyp war 265 mm hoch, wobei der zweite Vorsprung 145 mm maß.
Der Querdurchmesser der Kolonie betrugt 205,6 mm.

Der Tiefenbereich von Millepora laboreli liegt höchstwahrscheinlich bei 1 - 30 m (Amaral et al. 2008), eine Angabe zur Tiefe von 32 Metern haben wir dem Aufsatz "An overview of the shallow-water calcified hydroids from Brazil (Hydrozoa: Cnidaria), including the description of a new species", Seite 61 entnommen.

Wie Steinkorallen und See-Anemonen auch, leiden Feuerkorallen auch erheblichen unter dem El Nino Phänomen und der kontinuierlichen Erwärmung der Ozeane.
Während einer 1998 durchgeführten Untersuchung in den Manuel Luiz Coral Banks 30 m) waren die allermeisten vorhandenen Kolonien in einer Wassertiefe von etwa 30 Metern gebleicht, tot und von Algen und / oder anderen Organismen bedeckt.
Millepora laboreli wurde als wurde als EN = endangered species (gefährdete Art) in die brasilianische Liste der gefährdeten Arten eingetragen und sollte auch von Tauchern sehr schonend behandelt werden.

Auch wenn der Name es anders vermuten lässt, Feuerkorallen sind keine Korallen, sondern gehören zu den Hydrozoen, einer Klasse der Nesseltiere, die aus drei Ordnungen, Hydroidea (Hydroiden), Siphonophora (Staatsquallen) und Trachylina (Unterklasse der Nesseltiere) bestehen.
Insgesamt gibt es über 2.700 Arten, die überwiegend im Meer leben.

Feuerkorallen gehören neben den bekannten Steinkorallen (Scleractinia) zu den Hauptriffbildnern unserer tropischen Korallenriffe!
Wie die riffbildenden Steinkorallen leben auch, so leben Feuerkorallen in Symbiose mit Zooxanthellen, die ihnen bis zu 75% der benötigten Energie liefern, den restlichen Anteil decken die Feuerkorallen durch den Fang und die energetische Verwertung von kleinem Zooplankton.

Achtung:

Badegäste, Schnorchler und auch Taucher sollten einen größeren Bogen um Feuerkorallen machen und diese Tiere auf gar keinen Fall berühren.
Das Nesselgift der Feuerkorallen ruft beim Menschen einen starken Juckreiz oder ein Brennen und sogar Bläschenbildung hervor.
Alle kennen das Brennen von Brennnesseln, ähnliche Hautreaktionen werden von den Nesselzellen der Feuerkorallen aufgelöst, im schlechtesten Fall kann sogar ein Kreislaufkollaps entstehen.
Ähnlich wie bei Kontakt mit Staatsquallen können die betroffenen Hautstellen mit 5%igem Essig benetzt werden, später kann eine juckreizlindernden und / oder antiallergischen Salbe auf die Haut aufgetragen werden.
Vor allem nach mehrmaligem Kontakt, sind allergische Reaktionen bis hin zum Kreislaufkollaps bekannt,

Keinesfalls sollen die betroffenen Hautstellen mit Süßwasser oder Alkohol abgewischt werden, da dadurch noch weitere Nesselzellen platzen und die Situation verschlechtern. Vielmehr spült man die Areale mit Meereswasser oder Essig ab.
Essig deaktiviert die Nesselzellen. Dadurch gelangt kein weiteres Gift in den Körper. Anschließend streicht man dann mit einem Spatel (auch Messerrücken oder EC-Karte) über den Körper, um verbliebene Tentakelrest zu entfernen. Danach sollte die Haut gekühlt und evtl. ein Antihistaminikum-Gel oder eine 2% ige Hydrocortisonsalbe aufgetragen werden. Tritt Schwitzen, Schwindel, Herzrasen auf, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

Quellen:
http://www.medizinfo.de/reisemedizin/gifttiere/meeresbewohner.shtml
https://www.biologie-seite.de/Biologie/Feuerkorallen

Etymologie.
Der Name dieser Art ehrt Dr. Jacques Laborel (pensionierter Professor der Université de Aix-Marseille, Frankreich) für seine Pionierarbeit und seinen großen Beitrag zur Kenntnis der brasilianischen Riffe.

Danksagung:
Unser ganz besonderer Dank für seine drei Fotos von Millepora laboreligeht an Luiz A. Rocha, Ph.D., Kurator und Follett-Lehrstuhl für Ichthyologie, Co-Direktor, Hope For Reefs Initiative, California Academy of Sciences, San Francisco, Kalifornien, USA.

Dr. Rocha gehört zu den weltweit führenden Meereswissenschaftlern und wurde für seine herausragende Arbeit 2021 mit dem Rolex Award ausgezeichnet.

Bilder

Allgemein


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