Haltungsinformationen
Die sogenannte Feuerkoralle fällt durch ihre großen, ungewöhnlich geformten Kolonien besonders deutlich auf.
Tatsächlich sind Feuerkorallen keine Korallen, sondern Hydrozoen, Nesseltiere, die zumeist ein freischwimmendes Polypen- und ein sessiles Medusenstadium haben.
Neben Steinkorallen gehören die Feuerkorallen zu den Baumeistern der heute existierenden Riffe!
Der Erstbeschreibung der Art ist zu entnehmen, dass die Wuchsform des Holotyps als "säulenförmig, mit zwei glatten Vorsprüngen und einer unregelmäßig strukturierten Basis" bezeichnet wurde.
Der Holotyp war 265 mm hoch, wobei der zweite Vorsprung 145 mm maß.
Der Querdurchmesser der Kolonie betrugt 205,6 mm.
Der Tiefenbereich von Millepora laboreli liegt höchstwahrscheinlich bei 1 - 30 m (Amaral et al. 2008), eine Angabe zur Tiefe von 32 Metern haben wir dem Aufsatz "An overview of the shallow-water calcified hydroids from Brazil (Hydrozoa: Cnidaria), including the description of a new species", Seite 61 entnommen.
Wie Steinkorallen und See-Anemonen auch, leiden Feuerkorallen auch erheblichen unter dem El Nino Phänomen und der kontinuierlichen Erwärmung der Ozeane.
Während einer 1998 durchgeführten Untersuchung in den Manuel Luiz Coral Banks 30 m) waren die allermeisten vorhandenen Kolonien in einer Wassertiefe von etwa 30 Metern gebleicht, tot und von Algen und / oder anderen Organismen bedeckt.
Millepora laboreli wurde als wurde als EN = endangered species (gefährdete Art) in die brasilianische Liste der gefährdeten Arten eingetragen und sollte auch von Tauchern sehr schonend behandelt werden.
Auch wenn der Name es anders vermuten lässt, Feuerkorallen sind keine Korallen, sondern gehören zu den Hydrozoen, einer Klasse der Nesseltiere, die aus drei Ordnungen, Hydroidea (Hydroiden), Siphonophora (Staatsquallen) und Trachylina (Unterklasse der Nesseltiere) bestehen.
Insgesamt gibt es über 2.700 Arten, die überwiegend im Meer leben.
Feuerkorallen gehören neben den bekannten Steinkorallen (Scleractinia) zu den Hauptriffbildnern unserer tropischen Korallenriffe!
Wie die riffbildenden Steinkorallen leben auch, so leben Feuerkorallen in Symbiose mit Zooxanthellen, die ihnen bis zu 75% der benötigten Energie liefern, den restlichen Anteil decken die Feuerkorallen durch den Fang und die energetische Verwertung von kleinem Zooplankton.
Achtung:
Badegäste, Schnorchler und auch Taucher sollten einen größeren Bogen um Feuerkorallen machen und diese Tiere auf gar keinen Fall berühren.
Das Nesselgift der Feuerkorallen ruft beim Menschen einen starken Juckreiz oder ein Brennen und sogar Bläschenbildung hervor.
Alle kennen das Brennen von Brennnesseln, ähnliche Hautreaktionen werden von den Nesselzellen der Feuerkorallen aufgelöst, im schlechtesten Fall kann sogar ein Kreislaufkollaps entstehen.
Ähnlich wie bei Kontakt mit Staatsquallen können die betroffenen Hautstellen mit 5%igem Essig benetzt werden, später kann eine juckreizlindernden und / oder antiallergischen Salbe auf die Haut aufgetragen werden.
Vor allem nach mehrmaligem Kontakt, sind allergische Reaktionen bis hin zum Kreislaufkollaps bekannt,
Keinesfalls sollen die betroffenen Hautstellen mit Süßwasser oder Alkohol abgewischt werden, da dadurch noch weitere Nesselzellen platzen und die Situation verschlechtern. Vielmehr spült man die Areale mit Meereswasser oder Essig ab.
Essig deaktiviert die Nesselzellen. Dadurch gelangt kein weiteres Gift in den Körper. Anschließend streicht man dann mit einem Spatel (auch Messerrücken oder EC-Karte) über den Körper, um verbliebene Tentakelrest zu entfernen. Danach sollte die Haut gekühlt und evtl. ein Antihistaminikum-Gel oder eine 2% ige Hydrocortisonsalbe aufgetragen werden. Tritt Schwitzen, Schwindel, Herzrasen auf, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
Quellen:
http://www.medizinfo.de/reisemedizin/gifttiere/meeresbewohner.shtml
https://www.biologie-seite.de/Biologie/Feuerkorallen
Etymologie.
Der Name dieser Art ehrt Dr. Jacques Laborel (pensionierter Professor der Université de Aix-Marseille, Frankreich) für seine Pionierarbeit und seinen großen Beitrag zur Kenntnis der brasilianischen Riffe.
Danksagung:
Unser ganz besonderer Dank für seine drei Fotos von Millepora laboreligeht an Luiz A. Rocha, Ph.D., Kurator und Follett-Lehrstuhl für Ichthyologie, Co-Direktor, Hope For Reefs Initiative, California Academy of Sciences, San Francisco, Kalifornien, USA.
Dr. Rocha gehört zu den weltweit führenden Meereswissenschaftlern und wurde für seine herausragende Arbeit 2021 mit dem Rolex Award ausgezeichnet.