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Acropora uogi Kleinpolypige Steinkoralle

Acropora uogi wird umgangssprachlich oft als Kleinpolypige Steinkoralle bezeichnet. Haltung im Aquarium: Berichte über eine erfolgreiche und längerfristige Haltung fehlen bisher. Giftigkeit: Vergiftungsgefahr unbekannt.


Profilbild Urheber ResearchGate

Foto: University of Guam, Marine Lab, Guam

/ a & b Holotyp DB-GU-0431; 4 Meter Tiefe
Mit freundlicher Genehmigung des Urhebers ResearchGate

Eingestellt von AndiV.

Bilddetail


Steckbrief

lexID:
17658 
AphiaID:
1826771 
Wissenschaftlich:
Acropora uogi 
Umgangssprachlich:
Kleinpolypige Steinkoralle 
Englisch:
Acropora Uogi 
Kategorie:
Steinkorallen SPS 
Stammbaum:
Animalia (Reich) > Cnidaria (Stamm) > Hexacorallia (Klasse) > Scleractinia (Ordnung) > Acroporidae (Familie) > Acropora (Gattung) > uogi (Art) 
Erstbestimmung:
Randall, Burdick & Bonito, 2025 
Vorkommen:
Guam, Mikronesien, Palau, Pohnpei (Mikronesien), Wake-Atoll, Yap-Inseln 
Meereszone:
Intertidal (Eulitoral), Gezeitenzone zwischen der Hoch- und Niedrigwasserlinie, die vom Wechsel zwischen Ebbe und Flut geprägt ist -bis 15 Meter Tiefe 
Meerestiefe:
2 - 6 Meter 
Habitate:
Korallenriffe, Riffdächer, Riffhänge, Riffkanten 
Größe:
bis zu 50cm 
Temperatur:
25°C - 30°C 
Futter:
Gelöste anorganische Stoffe (z.B. NaCL,CA, Mag, K, I.P, C02), Gelöste organische Stoffe (z.B. Kohlenhydrate, Proteine, Nukleinsäuren...), Plankton (pflanzliche und tierische Mikroorganismen), Zooxanthellen / Licht 
Schwierigkeitsgrad:
Berichte über eine erfolgreiche und längerfristige Haltung fehlen bisher 
Nachzucht:
Nicht als Nachzucht erhältlich 
Giftigkeit:
Vergiftungsgefahr unbekannt 
CITES:
Anhang II (kommerzieller Handel nach einer Unbedenklichkeitsprüfung des Ausfuhrstaates möglich) 
Rote Liste:
NE nicht beurteilt 
Verwandte Arten im
Catalogue of Life:
 
Weiter verwandte
Arten im Lexikon:
 
Author:
Publisher:
Meerwasser-Lexikon.de
Erstellt:
Zuletzt bearbeitet:
2025-09-06 22:03:29 

Haltungsinformationen

Große Veränderungen bei Acropora-Steinkorallen werfen ihre Schatten voraus!

Je genauer bestehenden und ausgefeiter wissenschaftliche Untersuchungsmethoden werden, und neue Methoden zur Identifikation herangezogen werden, umso großer und erstaunlicher die Ergebnisse.

Wir haben die Originalzusammenfassung des Aufsatze "The tables have turned: taxonomy, systematics and biogeography of the Acropora hyacinthus (Scleractinia: Acroporidae) complex" 1 zu 1 ins Deutsche übersetzt, die die Veränderungen, die wir auch im Meerwasser-Lexikon umsetzen werden, verdeutlichen:

"Genomische Daten haben gezeigt, dass die traditionelle Korallentaxonomie, die auf der Skelettmorphologie basiert, die tatsächliche Vielfalt oder die systematischen Beziehungen innerhalb der Ordnung Scleractinia nicht genau widerspiegelt. Hier wenden wir einen integrierten taxonomischen Ansatz an, der molekulare Analysen und
morphologische Vergleiche von Typusmaterial mit Exemplaren aus dem gesamten Indopazifik kombiniert, um die Taxonomie einer Klade innerhalb der artenreichen und ökologisch dominanten Riffkorallengattung Acropora zu überarbeiten, zu der die Art Acropora hyacinthus (Dana, 1846) und verwandte Arten (als „Hyacinthus-
Artenkomplex” bezeichnet) gehören. Anhand einer Sammlung von Exemplaren, bestehend aus konservierten Geweben, Feldbildern und Skelettbelegen aus 22 Regionen des Indischen und Pazifischen Ozeans, erstellten wir eine phylogenomische Rekonstruktion unter gezielter Erfassung ultrakonservierter Elemente (UCEs) und Exons in
Kombination mit der Untersuchung morphologischer Merkmale, um primäre Artenhypothesen (PSHs) für die Klade zu generieren. Anschließend testeten wir die PSHs durch die Bestimmung von Single Nucleotide Polymorphisms (SNPs) aus dem Genomdatensatz, um zusätzliche Belege für die Abgrenzung der Arten innerhalb der
Klade zu liefern und die Taxonomie der Gruppe zu überarbeiten. Unser integrierter Ansatz ergab 16 ausreichend abgegrenzte Linien, die als eigenständige Arten bezeichnet werden können. Auf der Grundlage eines Vergleichs unserer Exemplare mit Typusmaterial und geografischen Verbreitungen haben wir neun Arten aus der Synonymie
entfernt: A. turbinata (Verrrill, 1864), A. surculosa (Dana, 1846), A. patella (Studer, 1878), A. flabelliformis (Milne-Edwards, 1860), A. conferta (Quelch, 1886), A pectinata (Brook, 1892),A. recumbens (Brook, 1892), A. sinensis (Brook, 1893) und A. bifurcata Nemenzo, 1971.

Wir beschreiben außerdem fünf neue Arten: A. harriottae sp. nov. aus dem Südosten Australiens, A. tersa sp. nov. aus dem Osten Australiens und dem Westpazifik, A. nyinggulu sp. nov. aus dem östlichen Indischen Ozean, dem indo-australischen Archipel und dem Süden Japans, A. uogi sp. nov. aus dem Westpazifik und A. kalindae sp. nov. aus dem Nordosten Australiens. Unsere Daten zeigen, dass die Artenvielfalt innerhalb dieser Acropora-Klade weitaus größer ist als bisher angenommen, was
sowohl auf übersehene Provinzialismus im Indopazifik als auch auf die Zusammenfassung unterschiedlicher sympatrischer Arten aufgrund oberflächlicher morphologischer Ähnlichkeiten zurückzuführen ist. Angesichts der wichtigen ökologischen Rolle, die tabulare Acropora-Arten in den Riffen des Indopazifiks spielen, haben unsere
Ergebnisse erhebliche Auswirkungen auf den Schutz und die Bewirtschaftung der Riffe. So ist beispielsweise A. harriottae sp. nov. auf ein kleines geografisches Gebiet im Südosten Australiens beschränkt und daher vergleichsweise stark vom Aussterben bedroht."

Hier nun der Eintrag zu Acropora uogi:

Acropora uogi konnte derzeit nachgewiesen auf Guam, Pohnpei, Yap, Palau und Wake Island nachgewiesen werden.
Typlokalität: Pago Bay, Guam, Mikronesien, hinter der University of Guam Marine Laboratory.

Beschreibung:
Acropora uogi bildet robuste Kolonien an den oberen, zum Meer hin abfallenden Riffhängen und Riffkanten sowie auf flachen Riffplattformen mit guter Wasserzirkulation.
Die Morphologie der Kolonie des Holotyps (DB-GU-0431) ist corymbös, seine Farbe ist ein staubiges Rosa.

Bei den bei Paratypen G84925 und G79945 sind Variationen aufgefallen:
Beide Paratypen weisen ähnliche Merkmale auf; radiale Koralliten lippenförmig mit aufgeweiteten Lippen, radiale Koralliten in einem Winkel von fast 90° zum Endzweig.
Die Kolonien sind krustenförmig; cremefarben mit weißen Endzweigspitzen, die auch am Rand des Holotyps (DB-GU-0431) zu sehen sind
Ein einzelner richtungsweisender Tentakel ist tagsüber ausgefahren und in den Feldaufnahmen deutlich zu erkennen.

Etymologie
Der Artname "uogi" wurde nach dem Meereslabor der Universität von Guam (UoG) in Anerkennung seiner enormen Beitrage zur Unterstützung der Meeresforschung, des Naturschutzes und des Meeresmanagements in Mikronesien seit seiner Gründung im Jahr 1970, benannt.

Literaturfundstelle:
Rassmussen SH et al. (2025)
The tables have turned: taxonomy, systematics and biogeography of the Acropora hyacinthus (Scleractinia: Acroporidae) complex.
Invertebrate Systematics 39, IS24049. doi:10.1071/IS24049

© 2025 The Author(s) (or their employer(s)). Published by CSIRO Publishing.
This is an open access article distributed under the Creative Commons Attribution 4.0 International License (CC BY)

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