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Lysmata wurdemanni Wurdemanns Garnele, Pfefferminz-Garnele

Lysmata wurdemanni wird umgangssprachlich oft als Wurdemanns Garnele, Pfefferminz-Garnele bezeichnet. Haltung im Aquarium: Mittel. Es wird ein Aquarium von mindestens 50 Liter empfohlen. Giftigkeit: Vergiftungsgefahr unbekannt.


Profilbild Urheber Ruedi

Lysmata wurdemanni




Eingestellt von Ruedi.

Bilddetail


Steckbrief

lexID:
855 
AphiaID:
158365 
Wissenschaftlich:
Lysmata wurdemanni 
Umgangssprachlich:
Wurdemanns Garnele, Pfefferminz-Garnele 
Englisch:
Peppermint Shrimp 
Kategorie:
Garnelen 
Stammbaum:
Animalia (Reich) > Arthropoda (Stamm) > Malacostraca (Klasse) > Decapoda (Ordnung) > Lysmatidae (Familie) > Lysmata (Gattung) > wurdemanni (Art) 
Erstbestimmung:
(Gibbes, ), 1850 
Vorkommen:
Belize, Brasilien, Florida, Golf von Mexiko, Jamaika, Karibik, USA, West-Atlantik 
Meereszone:
Subtidal (Sublitoral, Infralitoral), ständig von Wasser bedeckte flache (neritische) Schelfregion, unterhalb der Niedrigwasserlinie bis zur Schelfkante in durchschnittlich 200 Meter Tiefe 
Meerestiefe:
0 - 37 Meter 
Habitate:
Felsspalten, Korallenriffe, Meerwasser, Überhänge, Unterwasserhöhlen 
Größe:
6 cm - 7 cm 
Temperatur:
24°C - 27°C 
Futter:
Karnivor (fleischfressend), Parasiten (Parasiten auf der Haut von Wirtstieren) 
Aquarium:
~ 50 Liter  
Schwierigkeitsgrad:
Mittel 
Nachzucht:
Einfache Nachzucht möglich 
Giftigkeit:
Vergiftungsgefahr unbekannt 
CITES:
Nicht ausgewertet 
Rote Liste:
NE nicht beurteilt 
Verwandte Arten im
Catalogue of Life:
 
Weiter verwandte
Arten im Lexikon:
 
Author:
Publisher:
Meerwasser-Lexikon.de
Erstellt:
Zuletzt bearbeitet:
2024-02-12 12:30:23 

Nachzuchten

Lysmata wurdemanni lässt sich gut züchten. Im Handel sind Nachzuchten verfügbar. Wenn Sie Interesse an Lysmata wurdemanni haben, fragen Sie bitte Ihren Händler nach einem Nachzuchtier anstelle eines Wildfangs. Sie helfen so die natürlichen Bestände zu schützen.

Haltungsinformationen

Lysmata wurdemanni (Gibbes, 1850)

Lysmata ist eine Garnelengattung aus der Familie der Putzer- und Marmorgarnelen (Hippolytidae). Sie leben in Korallenriffen und betätigen sich unter anderem auch als Putzer, zumindest der Literatur nach. Sie befreien Fische von Parasiten und abgestorbenen Hautresten. Besonders bei großen Fischen, wie Muränen und Zackenbarschen kriechen sie sogar ins geöffnete Maul um Nahrungsreste zwischen den Zähnen zu entfernen.

Aquariumbedingungen
Die Garnelen benötigen einen sicheren Unterschlupf für den Tag, Nachts gehen sie auf Futtersuche - sollte der Hunger allerdings zu groß sein, dann kommen sie auch tagsüber bei der Fischfütterung aus ihren Verstecken.
Bei zu vielen Garnelen ohne genügend Futter im Aquarium, kann dies zu Kannibalismus führen oder in der Nacht zu räuberischen Attacken gegenüber Anemonen oder Korallen oder Schnecken.

Oft werden sie auch für die Glasrosenbekämpfung eingesetzt und da ist die Frage der dafür notwendigen Stückzahl immer wieder ein Thema.
- bei geringem Glasrosenbefall (ca. 3 - 5 Glasrosen auf einer Fläche von 20 x 20 cm Riffgestein je 100 l Beckeninhalt 2 - 3 Garnelen)
- bei mittlerem Glasrosenbefall (ca. 10 - 15 Glasrosen auf einer Fläche von 20 x 20 cm Riffgestein je 100 l Beckeninhalt 4 - 5 Garnelen)
- bei großem Glasrosenbefall vielleicht ein Kombination aus Garnelen und Fisch (Chelmon rostratus + Parachaetodon ocellatus)

Es besteht keine besondere Dichte-Empfindlichkeit wie bei manch anderen Garnelenart.
Eine Jodversorgung ist zwingend notwendig, damit die regelmäßigen Häutungen problemlos erfolgen können. Diese findet bei jüngeren Garnelen alle 10 - 12 Tage, ausgewachsene Garnelen häuten sich alle 12 - 15 Tage.

Eine Akklimatisierung nach dem Kauf der Garnele sollte sehr langsam erfolgen. Nach der Eingewöhnung ist die Garnele jedoch sehr widerstandsfähig, mit Ausnahme ungünstiger / schlechter Wasserwerte.

Verwechslungsgefahr
Verwechslungsmöglichkeit besteht mit Lysmata pederseni oder Lysmata ankeri oder Lysmata boggessi, die sich jedoch im Muster unterscheidet und zum Teil in unterschiedlichen Umgebungen leben. Weitere Informationen dazu - siehe im Internet auch unter Wurdemanni-Komplex.

Lysmata wurdemanni erreicht eine Länge von 7 cm und ist nach den leuchtend roten Streifen auf dem ansonsten durchscheinenden Körper benannt, die an Pfefferminzbonbons wie eine Zuckerstange erinnern. Ihr Laich hingegen ist hellgrün.

Farbe: Körper halbdurchsichtig mit roter Längs- und Querpartie und schräge Bänder ; Panzer mit breiten Quer- und schrägen V-förmigen Bändern; abdominale Pleura mit kurzen, schmalen Längsstreifen, drittes Pleuron mit einem breiten Querband (das in der Rückenansicht intensiver erscheint als Bänder anderer Pleura); Telson und Uropoden mit breiten, intensiven Längsbändern; Exemplare aus dem nördlichsten Verbreitungsgebiet weisen gelegentlich einen leichten Blaustich am Schwanz auf; Eier leuchtend grün. Embryonen im Stadium I-III leuchtend grün, im letzten Stadium silbern.

Nachzuchtinformationen
Die Garnelen können sehr leicht nach gezüchtet werden. Die Verpaarung ist sehr einfach, da die Garnelen Zwitter sind. In einem 30 - 40 Liter Aquarium können 2 - 4 Garnelen gepflegt werden, natürlich können die Garnelenlarven auch aus einem Riffaquarium abgefischt werden, da die Larven phototaktisch sind. Am Besten funktioniert allerdings ein Oberflächenabzug mit einer darüber hängenden Punkt-Leuchte. Das Ablaichen erfolgt regelmäßig alle 14 Tage, je mehr Garnelen vorhanden sind, somit können alle paar Tage neue Garnelenlarven abgefischt werden.

Die Garnelenlarven können sofort nach dem Schlüpfen mit frisch geschlüpften Artemia-Nauplien gefüttert werden. Es können mehrere Garnelenlarvengenerationen (bis zu 1 Monat) zusammen aufgezogen werden ohne das es zu großen Verlusten durch Kannibalismus kommt. Solange immer frisch geschlüpfte Larven dazu gesetzt werden sind Artemia-Nauplien notwendig. Wird nur eine Generation aufgezogen, dann kann nach wenigen Tagen auch auf sehr kleines Trockenfutter zurück gegriffen werden. Bei diesem Futter muss allerdings regelmäßig (alle paar Stunden, am Besten durch Futterautomat, gefüttert werden) und am Ende des Tages das restliche Futter abgesaugt werden. Aufgrund der starken Verschmutzung durch die Fütterungen ist ein regelmäßiger Wasserwechsel (1x täglich) notwendig, dieser kann zusammen mit der Absaugung des Futters erfolgen. Temperatur und Dichte sollten angepasst sein.

Aquarium oder Larvenkreisel, beides ist für eine Aufzucht der Larven möglich. Wichtig ist, dass die Larven durch einen Luftausströmerstein (sehr grobe Perlen) oder einfaches Luftrohr (4/6mm) in Bewegung gehalten werden. Erfolgt keine laufende Strömung, dann sinken die Larven zu Boden und die Entwicklung kann sich negativ auswirken. Im letzten Stadium sind die Larven überwiegend am Boden und dort wird dann aus der Larve eine kleine Garnele (ca. 10 - 14 mm groß).

Umwandlung der Larve zur Garnele erfolgt am Ende der 5. Woche, je nach den vorliegenden Bedingungen (Futterqualität, Wassertemperatur und Wasserbedingungen).

Mit dem Kauf einer Nachzucht unterstützen wir den Erhalt der Wildbestände, aber wenn der Platz vorhanden ist, dann eignet sich die Art für die ersten eigenen Nachzuchtversuche.
Wir würden uns freuen, wenn Sie uns ihre Erfahrungen zu den Nachzuchtversuchen mitteilen würden.

Geschlechtsentwicklung
Lysmata wurdemanni ist ein protandrischer Simultanhermaphrodit. Das bedeutet, dass sie als Männchen beginnt, sich aber später zum Hermaphroditen entwickeln kann. Als Männchen häutet sich die Garnele viermal, bevor es das Geschlecht wechselt und zum Euhermaphroditen wird. Unter bestimmten Bedingungen verwandeln sich manche Männchen jedoch nie in Hermaphroditen. Im euhermaphroditischen Stadium fungieren die Garnelen zwischen den Häutungen als Männchen und unmittelbar nach der Häutung als Weibchen. Während dieses Hermaphroditenstadiums verlieren die Garnelen nach und nach ihre männlichen Organe, wahrscheinlich weil mehr Energie für die Entwicklung weiblicher Fortpflanzungsorgane aufgewendet wird.

Paarung
Lysmata wurdemanni wendet zur Partnersuche eine „reine Suchtaktik“ an, bei der die Männchen ständig nach empfänglichen Weibchen suchen. Männchen nutzen Riechorgane (Ästhetasken) an ihren Antennen, um lösliche weibliche Sexualpheromone (Distanzpheromone) aufzuspüren. Diese Pheromone werden 2–8 Stunden vor der Häutung der Weibchen freigesetzt. Geleitet von diesen chemischen Signalen machen sich die Männchen auf den Weg zum Weibchen und nähern sich ihr. Das Männchen „schmeckt“ dann mit seinen Ästhetasken die Kontaktpheromone des Weibchens, um sicherzustellen, dass es sich um eine geeignete Partnerin handelt. Wenn alles passt, kann mit der Balz begonnen werden, und wenn die Balz gut verläuft, kommt es zur Kopulation. Dieser Vorgang ist sehr kurz und findet unmittelbar nach der Häutung statt, während der Panzer des Weibchens neu und weich ist.

Synonyme:
Hippolysmata wurdemanni (Gibbes, 1850) · unaccepted > superseded combination
Hippolyte wurdemanni Gibbes, 1850 · unaccepted > superseded combination

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Weiterführende Links

  1. sealifebase (en). Abgerufen am 28.02.2021.
  2. treatment.plazi.org (en). Abgerufen am 12.02.2024.
  3. Wikipedia (en). Abgerufen am 12.02.2024.



Bilder

Larve


Allgemein


Erfahrungsaustausch

am 21.02.21#40
Hallo,
ich kann nur warnen vor den Garnelen !, Habe die (7 bis 8) wegen Glasrosen eingesetzt, Glasrosen habe ich immer noch, dafür haben sie Tridacna im Wert von 1000 € weggeputzt, ständig waren sie nachts auf den Muscheln zu sehen und versuchten an das Fleisch zu kommen, das macht keine Tridacna lange mit. Habe so eine Wut auf die Viecher ! Wenn ich sie nicht raus bekomme setze ich einen Fressfeind ein der die Garnelen frisst. schöner sch....
am 16.07.19#39
4 Stück wurden in meinem 200-Liter-Becken als Glasrosen-Prophylaxe eingesetzt. Diverse kleine Glasrosen, die vorher auf dem Lebendgestein zu sehen waren sind dadurch auch restlos verschwunden.
In Sachen Glasrosenbekämpfung/-vorsorge sind diese Tiere für mich also ein voller Erfolg.

Folgendes konnte ich noch beobachten: neu eingesetzte LPS wurden von den Garnelen anscheinend als lecker duftendes Lebendfutter angesehen. Dieses Verhalten ist mir zum ersten Mal (leider relativ spät) bei einem eingesetzten Acantastrea-Ableger aufgefallen. Die Garnelen waren schon fleißig damit beschäftigt das Gewebe der drei Polypen zu zerlegen als ich sie erwischt habe. Auch mehrmaliges Verscheuchen mit einem Stab brachte die aufgestachelte Meute nicht zum Ablassen von meiner neuen Koralle.
Also habe ich kurzerhand ein transparentes Sieb-Körbchen über den Ableger gestülpt und mit einem Stein beschwert. Selbst danach haben die Garnelen noch versucht durch die kleinen Löcher des Körbchens an die Koralle zu kommen, jedoch ohne Erfolg. Ein paar Tage später allerdings war die neue Koralle dann anscheinend uninteressant für die Garnelen geworden. Ich habe das Körbchen also wieder entfernt und unter strenger Kontrolle festgestellt, dass die Lysmatas tatsächlich die Lang-Finger davon lassen.
(Zur Info - die Koralle hat den Aufnahmetest bestanden, sich wieder erholt und gedeiht heute prächtig - Happy End!)

Auch bei später ins Becken eingebrachten Ablegern von LPS und auch Scheiben-Anemonen wollten sich die Garnelen gleich wieder darauf stürzen. Seitdem habe ich mir folgende Vorgehensweise angewöhnt: neue Ableger werden zunächst für 3 bis 5 Tage im Technikbecken (zwar relativ dunkel aber Garnelensicher) zwischengeparkt. Danach haben sie anscheinend den beckeneigenen Geruch komplett angenommen und konnten von mir bisher immer ohne weitere Zwischenfälle ins Hauptbecken eingebracht werden. Anscheinend ist der fremde Geruch/Geschmack, den neue Ableger zunächst an sich haben, unglaublich anziehend für die Garnelen.

Die Zwischenhälterung im Technikbecken habe ich inzwischen übrigens auch für neue Schnecken übernommen, weil diese bei direktem Einsetzen ins Hauptbecken auch sehr durch die Garnelen belästigt worden sind.
Bei SPS hatte ich nie Probleme. Diese werden zwar auch erstmal ausgiebig von den Garnelen inspiziert aber dann gleich wieder links liegen gelassen.
am 01.05.17#38
Hallo!
Ich fahre mein 700l Aquarium seit ca 4 Monaten und auch bei mir hat sich eine Glasrosenplage ergeben, also was tun!?
Vom Händler wurden mir 4 Stück L wurdemanni empfohlen, welche von mir auch eingesetzt wurden.
Ich habe sie jetzt 4 Tage drinnen und konnte leider noch nicht feststellen, dass sie an Glasrosen gehen.
Statt dessen hatte ich zu meinem Leidwesen beobachtet, wie sich eine Nachts an einem Röhrenwurm vergangen hat.
Tagsüber sind sie gar nicht zu sehen; scheinen Nachtaktiv zu sein. Ich hoffe dass sie endlich mit den Glasrosen aufräumen, sonst muss ich mir etwas anderes einfallen lassen.
lg

40 Haltungserfahrungen von Benutzern sind vorhanden
Alle anzeigen und mitreden!