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Conus obscurus Obskurer-Kegel

Conus obscurus wird umgangssprachlich oft als Obskurer-Kegel bezeichnet. Haltung im Aquarium: Für Aquarienhaltung nicht geeignet. Giftigkeit: Sehr giftig.


Profilbild Urheber Scott & Jeanette Johnson, Kwajalein Unterwater

Conus obscurus Sowerby, 1833,Obscure cone, 38mm


Mit freundlicher Genehmigung des Urhebers Scott & Jeanette Johnson, Kwajalein Unterwater . Please visit www.underwaterkwaj.com for more information.

Eingestellt von Muelly.

Bilddetail


Steckbrief

lexID:
11264 
AphiaID:
215476 
Wissenschaftlich:
Conus obscurus 
Umgangssprachlich:
Obskurer-Kegel 
Englisch:
Obscure Cone 
Kategorie:
Gehäuseschnecken 
Stammbaum:
Animalia (Reich) > Mollusca (Stamm) > Gastropoda (Klasse) > Neogastropoda (Ordnung) > Conidae (Familie) > Conus (Gattung) > obscurus (Art) 
Erstbestimmung:
G. B. Sowerby I, 1833 
Vorkommen:
Amerikanisch-Samoa, Australien, Bangladesch, Chagos-Archipel (Britisches Territorium im Indischen Ozean), China, Cookinseln, Fidschi, Französisch-Polynesien, Guam, Hawaii, Hong Kong, Indonesien, Japan, Kambodscha, Kenia, Kermadecinseln, Kiribati, Kokos-Keelinginseln, Komoren, Korea, La Réunion, Madagaskar, Malaysia, Malediven, Marquesas-Inseln, Marshallinseln, Mauritius, Mayotte, Mikronesien, Mosambik, Myanmar (ehem. Birma), Nauru, Neukaledonien, Niue, Nördliche Mariannen, Norforkinsel, Ost-Afrika, Palau, Papua-Neuguinea, Philippinen, Pitcairn Gruppe, Queensland (Ost-Australien), Salomon-Inseln, Salomonen, Samoa, Seychellen, Singapur, Somalia, Sri Lanka, Taiwan, Tansania, Thailand, Timor-Leste, Tokelau, Tonga, Tuvalu, United States Minor Outlying Islands, Vanuatu, Vietnam, Wallis und Futuna, Weihnachtsinsel, Westlicher Indischer Ozean 
Meereszone:
Subtidal (Sublitoral, Infralitoral), ständig von Wasser bedeckte flache (neritische) Schelfregion, unterhalb der Niedrigwasserlinie bis zur Schelfkante in durchschnittlich 200 Meter Tiefe 
Meerestiefe:
0 - .150 Meter 
Habitate:
Meerwasser, Weiche Böden 
Größe:
2,5 cm - 5,3 cm 
Temperatur:
0°C - 28,5°C 
Futter:
Karnivor (fleischfressend), Kleine Fische, Räuberische Lebensweise 
Schwierigkeitsgrad:
Für Aquarienhaltung nicht geeignet 
Nachzucht:
Keine 
Giftigkeit:
Sehr giftig 
CITES:
Nicht ausgewertet 
Rote Liste:
NE nicht beurteilt 
Verwandte Arten im
Catalogue of Life:
 
Weiter verwandte
Arten im Lexikon:
 
Author:
Publisher:
Meerwasser-Lexikon.de
Erstellt:
Zuletzt bearbeitet:
2024-12-18 13:36:18 

Gift


Conus obscurus ist (sehr) giftig und das Gift kann Sie unter Umständen töten!!!
Wenn Sie Conus obscurus halten möchten, informieren Sie sich vor dem Kauf über das Gift und dessen Wirkung. Bewahren Sie einen Zettel mit der Telefonnummer des Giftnotrufs und allen nötigen Informationen zu dem Tier neben Ihrem Aquarium auf, damit Ihnen im Notfall schnell geholfen werden kann.
Die Telefonnummern des Giftnotrufs finden Sie hier:
Übersicht Deutschland: Giftinformationszentrum-Nord
Übersicht Europa: European Association of Poisons Centres and Clinical Toxicologists

Dieser Hinweis erscheint bei giftigen, sehr giftigen und auch Tieren, deren Gift Sie sofort töten kann. Jeder Mensch reagiert anders auf Gifte. Bitte wägen Sie daher das Risiko für sich UND Ihr Umfeld sehr genau ab, und handeln Sie nie leichtfertig!

Haltungsinformationen

Conus obscurus G. B. Sowerby I, 1833

Für unerfahrene Schnorchler, Taucher und Badegäste sollte grundsätzlich "nur gucken - nicht anfassen" gelten. Gefahren im Meer gehen nicht nur von Raubfischen wie z. B. Haien aus, nein, es gibt eine Vielzahl von kleinen, ehr völlig harmlos aussehenden Tieren, die über ein extrem starkes Gift verfügen, dass selbst Menschen innerhalb weniger Minuten töten kann.

Hier die Top 10 der giftigsten Meerestiere:

Die giftigste Qualle: Seewespe, Chironex fleckeri Southcott, 1956: Nesselzellen injizieren das Gift in die Haut der Opfer

Der giftigster Fisch: Kugelfisch, Vergiftung nur, wenn Eingeweide von Kugelfischen gegessen werden
Der giftigste Fisch: Echter Steinfisch (Synanceia verrucosa) Stiche in die Haut injizieren das Gift in die Haut der Opfer
Der giftigste Fisch: Skorpionfisch Stiche in die Haut injizieren das Gift in die Haut der Opfer
Die giftigsten Rochen: Der graue und amerikanische Stechrochen, Stiche in Haut und Muskeln injizieren das Gift in die Haut der Opfer

Der giftigste Krake: Blauring-Kraken (Hapalochlaena lunulata, H. maculosa, H. fasciata, H. nierstraszi) injizieren das Gift durch einen Biss in die Haut

Die giftigste Schnecke: Marmor-Kegelschnecke (Conus marmoreus Linnaeus, 1758), Gift wird durch eine Harpune in die Haut der Opfer injiziert

Die giftigste Seeschlange: Die Dubois-Seeschlange (Aipysurus duboisii), Bisse injizieren das Gift in die Haut der Opfer

Der giftigste Sepia: Die Prachtsepia (Metasepia pfefferi), Vergiftung nur, wenn das Fleisch gegessen wird

Die giftigste Koralle: Krustenanemonen der Gattung Palythoa

Gifte der Tiere: Tetrodotoxin, Palytoxin, Myotoxin, Neurotoxin
Oft langen bereits wenige Mikrogramm des Gifts, um einen Menschen zu töten, insbesondere wenn kein Gegengift (Antidot) zur Verfügung steht.

Auch um die Kegelschnecke (Conus obscurus), die normalerweise nur kleine Fische fängt, sollte man einen Bogen machen.
Die Schnecke lebt unter Felsvorsprüngen, in kleine Höhlen, unter Steinen in der Gezeitenzone oder in Riff-Steinbrüchen, in erster Linie auf seewärtigen Riffen.

Die Gattung Conus, die zur Familie der Conidae gehört, ist eine Gruppe räuberischer Schnecken.
In unseren Ozeanen leben zwischen 800 bis 1000 verschiedenen Kegelnschnecken, die sich karnivor, also fleischfressend ernähren.
"Langsam wie eine Schnecke" ist ein bgekannter Ausruf, wie können die sich langsam bewegenden Kegelschnecken fleischliche Futtertiere erbeuten?

Das Gift der Kegelschnecken ist so stark, dass es die Beute sofort lähmen und schließlich töten kann

Diese Schnecken spüren Beute in ihrer Umgebung mit Hilfe eines Anhängsels auf, das Siphon genannt wird. Einige Arten haben zwar einen Augenstiel, aber der Siphon ist eine empfindlichere Methode, um Beute zu orten, und erfüllt außerdem zusätzliche Atmungsfunktionen. Die Beute, die jede Conus-Art jagt, ist sehr unterschiedlich. Einige ernähren sich von Würmern (Vermivoren), andere von Weichtieren (Molluskenfresser), und die für den Menschen giftigsten Arten ernähren sich von Fischen (Piscivoren).

Das Gift der Kegelschnecke ist ein komplexes Gemisch von Verbindungen, die durch mehrere neuromuskuläre Blockierungsschritte Lähmungen hervorrufen. Die Kombinationen von Peptiden, aus denen das Gift besteht, variieren von Art zu Art, und man schätzt, dass jede Kegelschnecke über 100.000 verschiedene bioaktive Verbindungen in ihrem Gift enthält. Die Komplexität dieses Giftes und die unterschiedlichen Zielwege haben die Herstellung eines wirksamen Anti-Giftes verhindert.

Zu den Lebensräumen der Kegelschnecke gehören vor allem tropische Gewässer, wie das Rote Meer, die Karibik, der Indische Ozean und der Pazifik. Trotz ihrer Vorliebe für tropische Umgebungen leben Kegelschnecken auch in warmen Tiefseegewässern vor der Küste Floridas. Sie leben in der Regel in der Tiefsee in der Nähe von Riffen und jagen hauptsächlich nachts. Tagsüber vergraben sie sich im Sand und begegnen dem Menschen in erster Linie nur, wenn sie provoziert werden. Verschiedene Quellen berichten von Todesraten zwischen 15 % und 75 %, aber es bleibt festzuhalten, dass die Vergiftung durch Kegelschnecken eine vermeidbare Todesursache ist, derer sich alle Tiefseetaucher bewusst sein sollten.

Aufgrund der Seltenheit von Kegelschneckenvergiftungen und des Mangels an Daten ist es ungewiss, ob der Tod auf eine Atemtoxizität, eine kardiovaskuläre Toxizität oder eine Kombination aus beidem zurückzuführen ist. Die Auswirkungen einer Vergiftung hängen von den spezifischen Peptiden im Gift ab und sind daher weitgehend unvorhersehbar. Diese Gifte haben über Glutamat-, adrenerge (Chi-Conotoxin), Serotonin- und cholinerge Bahnen eine Vielzahl neuromuskulärer Wirkungen-.

Im Schneckengift gibt es verschiedene "Conotoxine" in artspezifischen Kombinationen. Diese Toxine haben eine Vielzahl neuromuskulärer Wirkungen über Glutamat-, adrenerge (Chi-Conotoxin), Serotonin- und cholinerge Bahnen. Einige Conotoxine üben ihre Wirkung auf Natrium- (Delta-Conotoxin), Kalium- und Kalzium-Ionenkanäle aus. Darüber hinaus gibt es noch weitere, weniger bekannte Angriffspunkte, z. B. Toxine, die auf Hormonrezeptoren wirken und die Wirkungen von Oxytocin und Vasopressin (Conopressine) simulieren. Ein weiterer wesentlicher Bestandteil des Kegelschneckengifts sind verschiedene Alpha-Konotoxine. Diese Toxine wirken spezifisch auf Nikotinrezeptoren, die für die Kontraktion der Skelettmuskulatur verantwortlich sind. Dieser Mechanismus ist dem des Botulinumtoxins insofern ähnlich, als sie auf denselben Signalweg wirken. Alpha-Konotoxine blockieren die Nikotinrezeptoren, was zu Lähmungen führt, die auch das Zwerchfell betreffen können. Aufgrund des breiten Spektrums an molekularen Zielstrukturen und der unterschiedlichen Gifte der einzelnen Conus-Arten ist es praktisch unmöglich, ein wirksames Gegengift herzustellen.

Die wichtigste Maßnahme nach einer Kegelschneckenintoxikation ist die dringende Behandlung im Krankenhaus und die Sicherstellung, dass die Atemwege, die Atmung und der Kreislauf des Patienten intakt bleiben. Sobald der Patient im Krankenhaus eintrifft, werden mechanische Beatmung und unterstützende Therapien eingeleitet. Während des Transports können einige zusätzliche Methoden angewandt werden, um eine Ausbreitung des Giftes zu verhindern. Bei der Druckimmobilisierung wird die Gliedmaße, beginnend am distalen Ende (Finger oder Zehen), in Richtung der Achsengelenke bandagiert. Diese Technik wurde vorgeschlagen, um weitere Verletzungen nach einer Vergiftung zu verhindern. Der Verband sollte eng anliegen, aber nicht so fest, dass die Durchblutung beeinträchtigt wird. Durch häufige Untersuchungen sollte sichergestellt werden, dass die distalsten Teile (d. h. Finger, Zehen) rosa bleiben. Es wird empfohlen, diese Verbände 90 Sekunden lang zu entfernen und alle 10 Minuten neu anzulegen, was jedoch die Geschwindigkeit des Transports in ein Krankenhaus in keiner Weise beeinträchtigen sollte[8][9][7].

Weitere Berichte deuten darauf hin, dass heißes Wasser (40 bis 50 Grad Celsius) zur Schmerzlinderung nach einer Kegelschneckenintoxikation wirksam sein kann. Es sind noch weitere Berichte erforderlich, bevor dies zur Standardbehandlung wird, aber zum jetzigen Zeitpunkt beruhen sie hauptsächlich auf anekdotischen Daten.
Quelle:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK470586/

Synonyme:
Conus (Gastridium) obscurus G. B. Sowerby I, 1833· accepted, alternate representation
Conus halitropus Bartsch & Rehder, 1943
Protostrioconus obscurus (G. B. Sowerby I, 1833)

Weiterführende Links

  1. Gifte.de (de). Abgerufen am 07.08.2020.
  2. SeaLifeBase (multi). Abgerufen am 07.08.2020.
  3. Wikipedia (de). Abgerufen am 07.08.2020.

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