Haltungsinformationen
Seewalzen der Gattung Holuthurina besitzen ein recht starkes Gift, das Holothurin, das Seewalzen zur Abwehr von Feinden abgeben.
Wenn sich Seewalzen der Gattung Holothuriidae in heimischen Meerwasseraquarien befinden, dann müssen die Aquarianer immer damit rechnen, dass das Gift der Seewalze den gesammten Bestand der Korallenfische in kürzester Zeit dahinraffen kann.
Aqurianer sollten sich vor dem Erwerb der meisten Seegurken bzw. Seewalzen intensiv beraten lassen, da viele dieser Tiere bei starkem Stress oder dem Tod ein hochtoxisches Gift abgeben, das den gesamten Tierbestand sehr schnell abtötet. Wenn man sich trotz aller Warnungen doch für eine Walze entscheiden sollte, dann bitte alle Strömungspumpen gut absichern und möglichst kein Riff bauen, aus dem ein krankes oder totes Tier nicht ganz schnell aus dem Becken entfernt werden kann.
Das Tier besitzt bis zu 20 schwarze Mundtentakel, mit deren Hilfe alle Seewalzen den Boden nach organischen Resten von Tieren und Pflanzen durchsucht. Unverdaute Bestandteile des ausgenommenen Sands werden wieder ausgetauscht. Man findet diese Seewalze auf ca. 5 Metern Wassertiefe.
Als bedingt geeignet für eine Haltung im Meerwasseraquarium gelten die Arten Holothurina edulis, Holothurina hilla, Holothurina impatiens und Holothurina perviax, siehe hierzu das Lexikon der Meeresaquaritik von Daniel Knop, Seite 381.
Seewalzen können sich geschlechtlich und auch ungeschlechtlich durch eine Teilung vermehren, auch im Aquarium.
Es gibt aktuell drei Synonyme:
Holothuria pulchella Selenka, 1867
Holothuria willeyi Bedford, 1899
Stichopus (Gymnochirota) cinerascens Brandt, 1835
Systematik: Biota > Animalia (Kingdom) > Echinodermata (Phylum) > Echinozoa (Subphylum) > Holothuroidea (Class) > Aspidochirotida (Order) > Holothuriidae (Family) > Holothuria (Genus) > Holothuria (Mertensiothuria) (Subgenus)
Seewalzen / Seegurken der Familie Holothuriidae besitzen, Ausnahmen bestätigen die Regel, sogenannte Cuviersche Schläuche (benannt nach dem französischer Naturforscher Georges Cuvier, * 23. August 1769 † 13. Mai 1832).
Hierbei handelt es sich um lange, dünne Schläuche, die sich am Enddarm der Stachelhäuter befinden und potentiellen Fressfeinden zur Verteidigung entgegengeschleudert werden.
Diese freigesetzten Schläuche bilden ein klebriges, zähes und dehnbares Netzwerk, in dem sich Fische, Krebstiere oder andere Beutegreifer verfangen können.
Die Klebstoffe können auch Gifte enthalten (Holothurin).
Seewalzen sind die Staubsauger der Meere, die die Meeresböden kontinuierlich reinigen, daher kann es für Aquarianer sinnvoll sein, sich eine oder mehrere Seewalzen im Aquarium zu halten, um Detritus reiche Zonen zu vermeiden.
Problem:
Viele Seewalzen der Familie Holothuriidae können bei Gefahr oder beim Sterben ihr Gift in das Aquariumwasser abgeben, Korallen werden durch das Gift überwiegend nicht geschädigt, Fische hingegen sterben meistens ab.
Holothurine können bei Hautkontakt starke, brennende Schmerzen auslösen und bei Kontakt mit den Augen zu Irritationen bis hin zur Erblindung führen. Bei systemischer Aufnahme können die Toxine zu Lähmungserscheinungen, Muskelkrämpfen und Beschwerden im Verdauungssystem sowie bei größeren Mengen zum Tod durch Atemlähmung führen.
Da Seegurken in vielen asiatischen Ländern als Delikatesse gelten, müssen die die Toxine enthaltenden Cuvierschen Schläuche vor der Zubereitung oder dem Verzehr entfernt werden
https://www.schule-bw.de/faecher-und-schularten/mathematisch-naturwissenschaftliche-faecher/biologie/unterrichtsmaterialien/sek2/studienfahrten-mit-biologischem-schwerpunkt/materialien-fuer-schuelerarbeiten-auf-einer-studienfahrt/wirbellose-tiere-im-meer/echinodermaten/infokarten-stachelhaeuter.pdf/infokarte_stachelhaeuter_verteidigung_seegurken.pdf
https://www.biologie-seite.de/Biologie/Holothurine