Haltungsinformationen
Die Seewalze wird bis zu 60 cm lang, bleibt aber meist mit 20cm deutlich kleiner. Sie hat eine glatte, biegsame Haut, an der oft Sand haftet, insbesondere bei kleineren Individuen. Das Maul befindet sich an einem Ende auf der Unterseite und ist von einem Saum aus 20 schwarzen, verzweigten Tentakel umgeben. Der Anus befindet sich am Körperende.
Die Seewalze lebt in der Natur einzeln auf feinem Sand und ist meist auch mit einer feinen Sandschicht bedeckt.
Holothuria atra ist ein Allesfresser, der mit seinen Tentakel das Sediment durchsiebt und sich von Detritus und anderen organischen Stoffen ernährt. Zur Abwehr von Fressfeinden gibt Holothuria atra eine giftige rote Flüssigkeit ab, wenn die Haut gerieben oder beschädigt wird. Wenn die Seewalze angegriffen wird, stößt sie keine cuvierischen Schläuche aus, wie es einige Seewalzen tun, sondern extrudiert stattdessen ihre inneren Organe durch den Anus.
Eine Unterscheidung zwischen männlichen und weiblichen Tieren ist äußerlich nicht erkennbar. Die Reife wird bei einer Körperlänge von etwa 16 cm erreicht. Das Laichen findet hauptsächlich im Sommer und Herbst statt, obwohl in äquatorialen Gewässern gänzjährig gelaicht wird.
Holothuria atra kann sich auch die Querspaltung reproduzieren. Es sind meist kleinere Individuen, die sich auf diese Weise teilen. Eine Einschnürung tritt auf, wird immer tiefer und nach einiger Zeit trennt sich die Haut und hinterlässt zwei relativ breite, aber kurze kleine Seewalzen. An den neu abgetrennten Flächen haftet kein Sand, da keine Rohrfüße vorhanden sind, um die Körner festzuhalten.
Es ist bekannt, dass Lissocarcinus orbicularis, eine kleine Krabbe, auf dieser Art in einer kommensalen Beziehung lebt.
Die Schwarze Seegurke besitzt zwar keine Cuvierschen Schläuche, kann jedoch trotzdem das für Fische giftige Holothurin abgeben und muss deshalb mit Vorsicht gehandhabt werden.
Synonyme:
Halodeima atra (Jaeger, 1933)
Holothuria (Halodeima) atra amboinensis Théel
Holothuria (Holothuria) atra Jaeger, 1833
Holothuria (Microthele) affinis Brandt, 1835
Holothuria amboinensis Semper, 1868
Holothuria radackensis Chamisso & Eysenhardt, 1821
Holothuria sanguinolenta Saville-Kent, 1893
Seewalzen / Seegurken der Familie Holothuriidae besitzen, Ausnahmen bestätigen die Regel, sogenannte Cuviersche Schläuche (benannt nach dem französischer Naturforscher Georges Cuvier, * 23. August 1769 † 13. Mai 1832).
Hierbei handelt es sich um lange, dünne Schläuche, die sich am Enddarm der Stachelhäuter befinden und potentiellen Fressfeinden zur Verteidigung entgegengeschleudert werden.
Diese freigesetzten Schläuche bilden ein klebriges, zähes und dehnbares Netzwerk, in dem sich Fische, Krebstiere oder andere Beutegreifer verfangen können.
Die Klebstoffe können auch Gifte enthalten (Holothurin).
Seewalzen sind die Staubsauger der Meere, die die Meeresböden kontinuierlich reinigen, daher kann es für Aquarianer sinnvoll sein, sich eine oder mehrere Seewalzen im Aquarium zu halten, um Detritus reiche Zonen zu vermeiden.
Problem:
Viele Seewalzen der Familie Holothuriidae können bei Gefahr oder beim Sterben ihr Gift in das Aquariumwasser abgeben, Korallen werden durch das Gift überwiegend nicht geschädigt, Fische hingegen sterben meistens ab.
Holothurine können bei Hautkontakt starke, brennende Schmerzen auslösen und bei Kontakt mit den Augen zu Irritationen bis hin zur Erblindung führen. Bei systemischer Aufnahme können die Toxine zu Lähmungserscheinungen, Muskelkrämpfen und Beschwerden im Verdauungssystem sowie bei größeren Mengen zum Tod durch Atemlähmung führen.
Da Seegurken in vielen asiatischen Ländern als Delikatesse gelten, müssen die die Toxine enthaltenden Cuvierschen Schläuche vor der Zubereitung oder dem Verzehr entfernt werden
https://www.schule-bw.de/faecher-und-schularten/mathematisch-naturwissenschaftliche-faecher/biologie/unterrichtsmaterialien/sek2/studienfahrten-mit-biologischem-schwerpunkt/materialien-fuer-schuelerarbeiten-auf-einer-studienfahrt/wirbellose-tiere-im-meer/echinodermaten/infokarten-stachelhaeuter.pdf/infokarte_stachelhaeuter_verteidigung_seegurken.pdf
https://www.biologie-seite.de/Biologie/Holothurine