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Holothuria atra Schwarze Seewalze

Holothuria atra wird umgangssprachlich oft als Schwarze Seewalze bezeichnet. Haltung im Aquarium: Mittel. Es wird ein Aquarium von mindestens 5000 Liter empfohlen. Giftigkeit: Giftig.


Profilbild Urheber Henning

Holothuria atra; Aufnahme Malediven




Eingestellt von Henning.

Bilddetail


Steckbrief

lexID:
694 
AphiaID:
1672768 
Wissenschaftlich:
Holothuria atra 
Umgangssprachlich:
Schwarze Seewalze 
Englisch:
Black Sea Cucumber, Lollyfish 
Kategorie:
Seewalzen / Seegurken 
Stammbaum:
Animalia (Reich) > Echinodermata (Stamm) > Holothuroidea (Klasse) > Holothuriida (Ordnung) > Holothuriidae (Familie) > Holothuria (Gattung) > atra (Art) 
Erstbestimmung:
Jaeger, 1833 
Vorkommen:
Ägypten, Ambon, Amerikanisch-Samoa, Andamanen und Nikobaren, Australien, Bahamas, Bahrain, Bangladesch, Brunei Darussalam, Chagos-Archipel (Britisches Territorium im Indischen Ozean), China, Clipperton-Insel, Cookinseln, Costa Rica, Djibouti, Equador, Eritrea, Fidschi, Florida, Französisch-Polynesien, Galápagos-Inseln, Golf von Mexiko, Golf von Oman / Oman, Guam, Hawaii, Indien, Indischer Ozean, Indonesien, Indopazifik, Irak, Iran, Israel, Japan, Jemen, Katar, Kenia, Kiribati, Kokos-Keelinginseln, Kolumbien, Komoren, Korea, Kuba, Kuwait, La Réunion, Lombok, Madagaskar, Malaysia, Malediven, Mauritius, Mosambik, Myanmar (ehem. Birma), Nauru, Neukaledonien, Niue, Nördliche Mariannen, Pakistan, Palau, Panama, Papua-Neuguinea, Rotes Meer, Ryūkyū-Inseln, Salomon-Inseln, Salomonen, Saudi-Arabien, Seychellen, Singapur, Somalia, Sri Lanka, Süd-Afrika, Taiwan, Tansania, Thailand, Timor-Leste, Tokelau, Tonga, Tuvalu, USA, Vanuatu, Vereinigte Arabische Emirate, Vietnam, Wallis und Futuna, Westlicher Indischer Ozean 
Meereszone:
Subtidal (Sublitoral, Infralitoral), ständig von Wasser bedeckte flache (neritische) Schelfregion, unterhalb der Niedrigwasserlinie bis zur Schelfkante in durchschnittlich 200 Meter Tiefe 
Meerestiefe:
1 - 30 Meter 
Größe:
bis zu 60cm 
Gewicht :
1 kg 
Temperatur:
23°C - 29°C 
Futter:
Algen , Detritus (totes organisches Material), Plankton (pflanzliche und tierische Mikroorganismen), Sedimentfresser 
Aquarium:
~ 5000 Liter  
Schwierigkeitsgrad:
Mittel 
Nachzucht:
Nicht als Nachzucht erhältlich 
Giftigkeit:
Giftig 
CITES:
Nicht ausgewertet 
Rote Liste:
LC Nicht bedroht 
Verwandte Arten im
Catalogue of Life:
  • Holothuria altaturricula
  • Holothuria anulifera
  • Holothuria aphanes
  • Holothuria arenacava
  • Holothuria arenicola
  • Holothuria arguinensis
  • Holothuria artensis
  • Holothuria asperita
  • Holothuria austrinabassa
  • Holothuria bacilla
 
Weiter verwandte
Arten im Lexikon:
 
Author:
Publisher:
Meerwasser-Lexikon.de
Erstellt:
Zuletzt bearbeitet:
2024-04-20 17:05:12 

Gift


Holothuria atra ist (sehr) giftig und das Gift kann Sie unter Umständen töten!!!
Wenn Sie Holothuria atra halten möchten, informieren Sie sich vor dem Kauf über das Gift und dessen Wirkung. Bewahren Sie einen Zettel mit der Telefonnummer des Giftnotrufs und allen nötigen Informationen zu dem Tier neben Ihrem Aquarium auf, damit Ihnen im Notfall schnell geholfen werden kann.
Die Telefonnummern des Giftnotrufs finden Sie hier:
Übersicht Deutschland: Giftinformationszentrum-Nord
Übersicht Europa: European Association of Poisons Centres and Clinical Toxicologists

Dieser Hinweis erscheint bei giftigen, sehr giftigen und auch Tieren, deren Gift Sie sofort töten kann. Jeder Mensch reagiert anders auf Gifte. Bitte wägen Sie daher das Risiko für sich UND Ihr Umfeld sehr genau ab, und handeln Sie nie leichtfertig!

Haltungsinformationen

Holothuria (Halodeima) atra Jaeger, 1833

Die Seewalze wird bis zu 60 cm lang, bleibt aber meist mit 20cm deutlich kleiner. Sie hat eine glatte, biegsame Haut, an der oft Sand haftet, insbesondere bei kleineren Individuen. Das Maul befindet sich an einem Ende auf der Unterseite und ist von einem Saum aus 20 schwarzen, verzweigten Tentakel umgeben. Der Anus befindet sich am Körperende.

Die Seewalze lebt in der Natur einzeln auf feinem Sand und ist meist auch mit einer feinen Sandschicht bedeckt.

Holothuria atra ist ein Allesfresser, der mit seinen Tentakel das Sediment durchsiebt und sich von Detritus und anderen organischen Stoffen ernährt. Zur Abwehr von Fressfeinden gibt Holothuria atra eine giftige rote Flüssigkeit ab, wenn die Haut gerieben oder beschädigt wird. Wenn die Seewalze angegriffen wird, stößt sie keine cuvierischen Schläuche aus, wie es einige Seewalzen tun, sondern extrudiert stattdessen ihre inneren Organe durch den Anus.

Eine Unterscheidung zwischen männlichen und weiblichen Tieren ist äußerlich nicht erkennbar. Die Reife wird bei einer Körperlänge von etwa 16 cm erreicht. Das Laichen findet hauptsächlich im Sommer und Herbst statt, obwohl in äquatorialen Gewässern gänzjährig gelaicht wird.

Holothuria atra kann sich auch die Querspaltung reproduzieren. Es sind meist kleinere Individuen, die sich auf diese Weise teilen. Eine Einschnürung tritt auf, wird immer tiefer und nach einiger Zeit trennt sich die Haut und hinterlässt zwei relativ breite, aber kurze kleine Seewalzen. An den neu abgetrennten Flächen haftet kein Sand, da keine Rohrfüße vorhanden sind, um die Körner festzuhalten.

Es ist bekannt, dass Lissocarcinus orbicularis, eine kleine Krabbe, auf dieser Art in einer kommensalen Beziehung lebt.

Die Schwarze Seegurke besitzt zwar keine Cuvierschen Schläuche, kann jedoch trotzdem das für Fische giftige Holothurin abgeben und muss deshalb mit Vorsicht gehandhabt werden.

Synonyme:
Halodeima atra (Jaeger, 1933)
Holothuria (Halodeima) atra amboinensis Théel
Holothuria (Holothuria) atra Jaeger, 1833
Holothuria (Microthele) affinis Brandt, 1835
Holothuria amboinensis Semper, 1868
Holothuria radackensis Chamisso & Eysenhardt, 1821
Holothuria sanguinolenta Saville-Kent, 1893

Seewalzen / Seegurken der Familie Holothuriidae besitzen, Ausnahmen bestätigen die Regel, sogenannte Cuviersche Schläuche (benannt nach dem französischer Naturforscher Georges Cuvier, * 23. August 1769 † 13. Mai 1832).
Hierbei handelt es sich um lange, dünne Schläuche, die sich am Enddarm der Stachelhäuter befinden und potentiellen Fressfeinden zur Verteidigung entgegengeschleudert werden.
Diese freigesetzten Schläuche bilden ein klebriges, zähes und dehnbares Netzwerk, in dem sich Fische, Krebstiere oder andere Beutegreifer verfangen können.
Die Klebstoffe können auch Gifte enthalten (Holothurin).

Seewalzen sind die Staubsauger der Meere, die die Meeresböden kontinuierlich reinigen, daher kann es für Aquarianer sinnvoll sein, sich eine oder mehrere Seewalzen im Aquarium zu halten, um Detritus reiche Zonen zu vermeiden.

Problem:
Viele Seewalzen der Familie Holothuriidae können bei Gefahr oder beim Sterben ihr Gift in das Aquariumwasser abgeben, Korallen werden durch das Gift überwiegend nicht geschädigt, Fische hingegen sterben meistens ab.

Holothurine können bei Hautkontakt starke, brennende Schmerzen auslösen und bei Kontakt mit den Augen zu Irritationen bis hin zur Erblindung führen. Bei systemischer Aufnahme können die Toxine zu Lähmungserscheinungen, Muskelkrämpfen und Beschwerden im Verdauungssystem sowie bei größeren Mengen zum Tod durch Atemlähmung führen.

Da Seegurken in vielen asiatischen Ländern als Delikatesse gelten, müssen die die Toxine enthaltenden Cuvierschen Schläuche vor der Zubereitung oder dem Verzehr entfernt werden

https://www.schule-bw.de/faecher-und-schularten/mathematisch-naturwissenschaftliche-faecher/biologie/unterrichtsmaterialien/sek2/studienfahrten-mit-biologischem-schwerpunkt/materialien-fuer-schuelerarbeiten-auf-einer-studienfahrt/wirbellose-tiere-im-meer/echinodermaten/infokarten-stachelhaeuter.pdf/infokarte_stachelhaeuter_verteidigung_seegurken.pdf

https://www.biologie-seite.de/Biologie/Holothurine

Weiterführende Links

  1. Wikipedia (en). Abgerufen am 25.01.2021.
  2. World Register of Marine Species (WoRMS) (en). Abgerufen am 07.08.2020.



Bilder

Allgemein

Holothuria atra
1
Holothuria atra; Aufnahme Malediven
1
Holothuria atra; Aufnahme Malediven
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Copyright Johnny Jensen, Dänemark
1
Copyright Johnny Jensen, Dänemark
1
Holothuria atra
1
Holothuria atra
1

Erfahrungsaustausch

am 23.08.11#4
Nun hatte auch ich den Supergau.
..und leider erst heute den Beitrag von xpudel666x gelesen...

Diese Seegurke ist wohl in eine Strömungspumpe, die bei mir unter einem Steamrock sitz ,geraten.
Innerhalb weniger Stunden war der \"gesammte\" Fischbesatz meines 300 Liter Beckens tot!
Die Fische waren alle stocksteif, die Flossen weit gespreitzt, und die Stacheln zum Teil abgestellt.

Wenn man nun nach der Seegurke im Internet sucht, findet man einige Berichte über das recht heftige Gift des Tieres.

Auch mir wurde vom Händler versichert das dieses Tier ungiftig sei und ein völlig harmloser und nützlicher Bewohner sei.

-Edit- von KS
am 13.11.10#3
Nach jahrelanger Haltung dieser friedfertigen und nützlichen Seegurke ist es heute bei mir im Becken zum Supergau gekommen. Die Seegurke hat sich über Nacht an einer Strömungspumpe (welche nur kleine Einsaugschlitze hatte) verletzt und in folge dessen ist heute fast mein gesamter Fischbestand verstorben. Starke Belüftung, Aktivkohle und großzügige Wasserwechsel konnten leider nicht mehr helfen.
Also ist auch diese Seegurke in der Lage tödiche Giftmengen in das Aquarium abzugeben. Ich schreibe dies damit andere Fische und Aquarianer von sochen Vorkommnissen verschont bleiben!
am 25.12.09#2
ich halte diese seegurke schon einige jahre ohne probleme. vor kurzem hat sich mein ca 40cm langes tier geteilt, teilung ist also auch im aquarium möglich.
4 Haltungserfahrungen von Benutzern sind vorhanden
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