Haltungsinformationen
Tenellia viei (Mehrotra, Caballer & Chavanich, 2020)
Korallen stehen in mehrfacher Hinsicht unter einem Überlebensdruck, steigende Wassertemperaturen, Einleitung von Abwässern in die Ozeane, explosionsartige Vermehrung von Dornenkronenseesternen und einem Fraßdruck von sehr kleinen, im Meer oftmals nur sehr schwer zu erkennende Polypenfresser, zu Beispiel sei hier die Gattung Phestilla genannt, von der es, Stand 2024 - 11 korallenfressende Arten gibt.
Anmerkung: Phestilla melanobrachia scheint die Verbindung zu Korallen verloren zu haben und lebt nun im Inneren der Röhre des Anneliden Chaetopterus sp.
Oftmals spezialisieren sie diese kleinen Nacktschnecken auf bestimmte Arten von Steinkorallen, von Acroporen bis zu Pavona-Arten.
Im Rahmen seiner Doktorarbeit konnte Dr. Rahul Mehrotra in der Lighthouse Bay, Koh Tao, Thailand, 2019 hat eine neue Art von korallenfressenden Nacktschnecken entdecken und beschreiben, Tenellia viei, die sich auf Korallenpolypen von Pavona explanulata spezialisiert hat.
Rahul und seine Co-Autoren schreiben in ihrem Beitrag "A new species of coral-feeding nudibranch (Mollusca: Gastropoda) from the Gulf of Thailand.”, dass man die sehr kleinen Schnecken am einfachsten findet, wenn man nach den Fressnarben und Eispuren auf den Korallen sucht, und dann nach den Individuen, die diese hinterlassen haben.
Ein weiteres erstaunliches Merkmal, das Phestilla vie schwer zu beobachten macht, dass sie die Tatsache, dass die Schnecke Symbiodinium (die einzelligen Symbiosealgen, auch Zooxanthellen genannt, die die Koralle mit Energie versorgen) "stiehlt" und diese in ihren Körper integriert, anstatt sie zu verdauen - ein Prozess, der als "Kleptosymbiose" bezeichnet wird.
Durch Aufnahme der Zooxanthellen kann sich die räuberisch lebende Schnecke farblich nahezu perfekt an den Korallenwirt anpassen.
Die 80-120 Eier pro Gelege stehen in starkem Kontrast zu den dichten zooxanthellaten Korallengewebe kontrastieren, reichen von weiß bis extrem blassgelb.
Obwohl Phestilla vie ein Korallenfresser ist, scheint sie keine große Bedrohung für die Korallenpopulationen dazustellt, denn es wurde nie beobachtet, dass sie die gesamte Koralle frisst, und es wurden bislang auch keine Überpopulationen oder Ausbrüche dokumentiert.
Die Tiere verzehrten selten mehr als schätzungsweise 10 % der der Oberfläche einer Korallenkolonie.
Dr. Spencer Arnold berichte aus Hongkong ,dass Phestilla vie auch die Steinkoralle Pavona decussata befällt, es bleibt offen, ob auch weitere Pavona-Arten betroffen sein können
Empfehlung:
Um ein Einschleppen dieser und anderer Phestilla-Arten zu vermeiden, sollte gekaufte Pavona Korallen vor dem Einsetzen kurz in Süßwasser geschwenkt werden, so dass mögliche Parasiten von de Korallen gespült werden können.
Ein kurzes Bad in Süßwasser schaden Pavona Steinkorallen nicht.
Färbung
Die Körperfärbung der Schnecke ist insgesamt durchscheinend weiß bis blassgelb. Diese Färbung ist vor allem über dem Herzbeutel und entlang der Mittellinie des Rückens, wo sie sich über die Länge des Tieres wiederholt vergrößert und zusammenzieht, zu erkennen, wobei jede Vergrößerung mit einem kleinen Buckel zusammenfällt. Auf beiden dieser Höcker befindet sich eine blassbraune Pigmentierung, die die sich seitlich entlang der Körperwand und zwischen den Reihen der Cerata erstreckt.
Der Fuß sehr durchscheinend mit deutlich sichtbaren inneren Organen und Fußrändern weiß bis blassgelb. Mundschleier und Mundtentakel sind durchscheinend weiß mit braunen Markierungen, die sich zwischen ¼ bis ¾ der Länge der oralen Tentakel und submarginal entlang des vorderen Randes bewegt. Diese Markierungen können ein netzartiges Muster von Linien bilden, oder eine dicke durchgehende Linie, die sich an der Außenseite jeder Rhizophore nach hinten erstreckt, bevor sie sich mit dem braunen Pigment entlang des Dorsums verbinden.
Ein auffälliger des Mundschleiers ist pigmentfrei und reicht gewöhnlich bis zu den Rhinophoren, die an der Basis braun pigmentiert sein können oder nicht die die Basis umgeben. Rhinophoren durchgängig weiß durchscheinend.Die Cerata ist durchscheinend weiß mit brauner Pigmentierung.Die braune Färbung ist entlang der ventralen Region viel ausgeprägter und die dorsale Färbung variiert je nach Dichte der Zellen des Dinoflagellaten. Die Apizes sind farblos, aber undurchsichtig, manchmal mit einem gelblichen Farbton.
Etymologie:
Die neue Art wurde nach dem einheimischen Nacktschneckenliebhaber und Wissenschaftler Vie Panyarachun benannt, der für seine umfangreichen Beiträge zur Aufzeichnung und Pflege von Meeresschnecken aus thailändischen Gewässern bekannt ist.
Literaturfundstelle:
Mehrotra R., Arnold S., Chavanich S., Hoeksema B. & Caballer M. , 2020.
A new species of coral-feeding nudibranch (Mollusca: Gastropoda) from the Gulf of Thailand
https://doi.org/10.1007/s12526-020-01050-2.
Marine Biodiversity 50:36
Synonym:
Phestilla viei Mehrotra, Caballer & Chavanich, 2020 · unaccepted > superseded combination
Korallen stehen in mehrfacher Hinsicht unter einem Überlebensdruck, steigende Wassertemperaturen, Einleitung von Abwässern in die Ozeane, explosionsartige Vermehrung von Dornenkronenseesternen und einem Fraßdruck von sehr kleinen, im Meer oftmals nur sehr schwer zu erkennende Polypenfresser, zu Beispiel sei hier die Gattung Phestilla genannt, von der es, Stand 2024 - 11 korallenfressende Arten gibt.
Anmerkung: Phestilla melanobrachia scheint die Verbindung zu Korallen verloren zu haben und lebt nun im Inneren der Röhre des Anneliden Chaetopterus sp.
Oftmals spezialisieren sie diese kleinen Nacktschnecken auf bestimmte Arten von Steinkorallen, von Acroporen bis zu Pavona-Arten.
Im Rahmen seiner Doktorarbeit konnte Dr. Rahul Mehrotra in der Lighthouse Bay, Koh Tao, Thailand, 2019 hat eine neue Art von korallenfressenden Nacktschnecken entdecken und beschreiben, Tenellia viei, die sich auf Korallenpolypen von Pavona explanulata spezialisiert hat.
Rahul und seine Co-Autoren schreiben in ihrem Beitrag "A new species of coral-feeding nudibranch (Mollusca: Gastropoda) from the Gulf of Thailand.”, dass man die sehr kleinen Schnecken am einfachsten findet, wenn man nach den Fressnarben und Eispuren auf den Korallen sucht, und dann nach den Individuen, die diese hinterlassen haben.
Ein weiteres erstaunliches Merkmal, das Phestilla vie schwer zu beobachten macht, dass sie die Tatsache, dass die Schnecke Symbiodinium (die einzelligen Symbiosealgen, auch Zooxanthellen genannt, die die Koralle mit Energie versorgen) "stiehlt" und diese in ihren Körper integriert, anstatt sie zu verdauen - ein Prozess, der als "Kleptosymbiose" bezeichnet wird.
Durch Aufnahme der Zooxanthellen kann sich die räuberisch lebende Schnecke farblich nahezu perfekt an den Korallenwirt anpassen.
Die 80-120 Eier pro Gelege stehen in starkem Kontrast zu den dichten zooxanthellaten Korallengewebe kontrastieren, reichen von weiß bis extrem blassgelb.
Obwohl Phestilla vie ein Korallenfresser ist, scheint sie keine große Bedrohung für die Korallenpopulationen dazustellt, denn es wurde nie beobachtet, dass sie die gesamte Koralle frisst, und es wurden bislang auch keine Überpopulationen oder Ausbrüche dokumentiert.
Die Tiere verzehrten selten mehr als schätzungsweise 10 % der der Oberfläche einer Korallenkolonie.
Dr. Spencer Arnold berichte aus Hongkong ,dass Phestilla vie auch die Steinkoralle Pavona decussata befällt, es bleibt offen, ob auch weitere Pavona-Arten betroffen sein können
Empfehlung:
Um ein Einschleppen dieser und anderer Phestilla-Arten zu vermeiden, sollte gekaufte Pavona Korallen vor dem Einsetzen kurz in Süßwasser geschwenkt werden, so dass mögliche Parasiten von de Korallen gespült werden können.
Ein kurzes Bad in Süßwasser schaden Pavona Steinkorallen nicht.
Färbung
Die Körperfärbung der Schnecke ist insgesamt durchscheinend weiß bis blassgelb. Diese Färbung ist vor allem über dem Herzbeutel und entlang der Mittellinie des Rückens, wo sie sich über die Länge des Tieres wiederholt vergrößert und zusammenzieht, zu erkennen, wobei jede Vergrößerung mit einem kleinen Buckel zusammenfällt. Auf beiden dieser Höcker befindet sich eine blassbraune Pigmentierung, die die sich seitlich entlang der Körperwand und zwischen den Reihen der Cerata erstreckt.
Der Fuß sehr durchscheinend mit deutlich sichtbaren inneren Organen und Fußrändern weiß bis blassgelb. Mundschleier und Mundtentakel sind durchscheinend weiß mit braunen Markierungen, die sich zwischen ¼ bis ¾ der Länge der oralen Tentakel und submarginal entlang des vorderen Randes bewegt. Diese Markierungen können ein netzartiges Muster von Linien bilden, oder eine dicke durchgehende Linie, die sich an der Außenseite jeder Rhizophore nach hinten erstreckt, bevor sie sich mit dem braunen Pigment entlang des Dorsums verbinden.
Ein auffälliger des Mundschleiers ist pigmentfrei und reicht gewöhnlich bis zu den Rhinophoren, die an der Basis braun pigmentiert sein können oder nicht die die Basis umgeben. Rhinophoren durchgängig weiß durchscheinend.Die Cerata ist durchscheinend weiß mit brauner Pigmentierung.Die braune Färbung ist entlang der ventralen Region viel ausgeprägter und die dorsale Färbung variiert je nach Dichte der Zellen des Dinoflagellaten. Die Apizes sind farblos, aber undurchsichtig, manchmal mit einem gelblichen Farbton.
Etymologie:
Die neue Art wurde nach dem einheimischen Nacktschneckenliebhaber und Wissenschaftler Vie Panyarachun benannt, der für seine umfangreichen Beiträge zur Aufzeichnung und Pflege von Meeresschnecken aus thailändischen Gewässern bekannt ist.
Literaturfundstelle:
Mehrotra R., Arnold S., Chavanich S., Hoeksema B. & Caballer M. , 2020.
A new species of coral-feeding nudibranch (Mollusca: Gastropoda) from the Gulf of Thailand
https://doi.org/10.1007/s12526-020-01050-2.
Marine Biodiversity 50:36
Synonym:
Phestilla viei Mehrotra, Caballer & Chavanich, 2020 · unaccepted > superseded combination