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Kaiserfische

Allgemeine Informationen

Kaiserfische (Pomacanthidae) zählen zu den wohl farbenprächtigsten Fischen des Atlantiks, Pazifiks und Indischen Ozeans.
Liebhaber der tropischen Meeresfauna, insbesondere Meerwasseraquarianer, Taucher und Schnorchler, mögen besonders, die jetzt unabhängige Familie der Kaiserfische (Pomacanthidae).
Derzeit kennen wir 91 verschiedene Arten. Hinzu kommen zahlreiche Mischformen (Hybride), die durch die vorherrschende Fortpflanzungsart, das Laichen im Freiwasser, entstehen können.
Das einzigartige Merkmal für die gesamte Familie, ist der nach hinten gerichteten Stachel auf der Unterseite der Kiemen, der bei einigen Arten oft eine kontrastierende Farbe aufweist.
Dieser Kiemendorn (H. Debelius nennt ihn den „Wangendorn“) unterscheidet die Kaiserfische von den oft ähnlichen Falterfischen (Chaetodontidae), zu deren Familie die Kaiserfische bis vor wenigen Jahren noch gezählt wurden.

Systematik:
Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Überordnung: Stachelflosser (Acanthopterygii)
Ordnung: Barschartige (Perciformes)
Unterordnung: Echte Barsche (Percoidei)
Familie: Kaiserfische (Pomacanthidae)

Gattungen:
* Zwergkaiserfische/ Herzogfische (Centropyge)
* Rauchkaiserfische (Apolemichthys)
* Samtkaiserfische (Chaetodontoplus)
* Lyrakaiserfische (Genicanthus)
* Engelfische (Holacanthus)
* Eigentliche Kaiserfische (Pomacanthus)
* Pfauen-Kaiserfische (Pygoplites)

In der globalen Fischartendatenbank „FishBase“ werden alle unter der Familie Pomancanthidae aufgeführten Arten überwiegend als Kaiserfische bezeichnet.
Es hat sich aber auch eine weitergehende Einteilung der verschiedenen Gattungen etabliert. Unterschieden werden Zwergkaiserfische (im deutschsprachigen Raum auch Herzogfische (Centropyge),
Rauchkaiserfische (Apolemichthys), Samtkaiserfische (Chaetodontoplus), Lyrakaiserfische (Genicanthus) sowie die Engelfische (Holacanthus) und die eigentlichen großen Kaiserfische (Pomacanthus).

Es wurde bereits mehrfach vorgeschlagen, zu einer klareren Abgrenzung folgende Systematisierung einzuführen:
Demnach sollten die Centropyge - Arten Herzogfische genannt und die Gattungen Apolemichthys sowie Chaetodontoplus als Zwergkaiserfische bezeichnet werden.
Helmut Strutz, war ein großer Verfechter dieser These. Zu dieser Unterteilung herrschen jedoch noch verschiedenerlei Meinungen.

Die unterschiedlichen Lebensweisen und vor allem das Sozialverhalten lassen sich so aber auch detaillierter zuordnen.
Die jeweiligen Gattungen leben entweder einzeln, wie die meisten Spezies von Apolemichthys und Chaetodontoplus, in größeren Gruppen, wie die Centropyge,
oder in Haremsverbänden, wie die Genicanthus. Holacanthus und Pomacanthus wiederum, leben in den meisten Fällen als Paare.
Bei den Gruppen- und Haremsverbänden könnte man von einem Patriarchat sprechen, denn hier wird ein adultes, dominantes Weibchen zum Männchen und zum Chef der Gruppe.
Bei den Anemonenfischen ist es genau andersherum.
Bei den Großkaiserfischen, den Holacanthus und Pomacanthus, gibt es noch eine Besonderheit.
Wie bereits angeführt, leben die erwachsenen Tiere dieser Gattungen in der Regel als Paare und dulden in ihrem Territorium keine Konkurrenten.
Aus diesem Grund sind die Jungtiere völlig anders gefärbt und werden so nicht als Konkurrenten erkannt. Diese Jugendfärbung ist eine notwendige „List“ der Natur für ein friedliches Zusammenleben im Riff.
Erst im Laufe des Heranwachsens färben sich die Tiere in verschiedenen Phasen bis zum adulten Farbkleid um.

Noch ein Tipp für die Aquarianer. In älterer Literatur sind Größenangaben bei Fischen immer mit einer gewissen Vorsicht zu genießen. Seltsamerweise wird die Größe eines Fisches manchmal mit Schwanzflosse (TL = Gesamtlänge) und manchmal ohne Schwanzflosse (SL = Standardlänge) angegeben.
Auch deshalb und einer ungenauen Vorstellung, wie groß manche Spezies dieser Familie werden können, wenn man sie niedlich, klein und bunt beim Händler schwimmen sieht, wurden viele Tiere bis vor einiger Zeit noch in viel zu kleinen Aquarien gehalten. Das ist in den letzten glücklicherweise besser geworden. Es werden mehr kleiner bleibenden Tiere, wie die der Centropyge-Arten, als die größeren Kaiserfische gepflegt.

Unter den Kaiserfischen gibt es Nahrungsspezialisten, die fast ausschließlich Korallenpolypen und Tunikaten fressen. Man kann davon aber einige, zumeist, wenn sie noch jung sind, an Ersatzfutter gewöhnen.
Besonders interessant ist das Ernährungsverhalten bei den Centropyge-Arten.
Wenn sich die Fische erst einmal eingelebt haben, fressen sie, wenn man Pech hat, irgendwann Korallen. Für viele Aquarianer, die ihre Korallen über alles schätzen, ist das der blanke Horror.
Sie wollen diese Fische loswerden, wenn sie sie fangen können. In Aquarien mit vielen Acropora-Korallen ist das manchmal nur mit einer Fischfalle möglich. Wenn sie endlich gefangen sind, beginnt die Suche nach Aquarianern, die diese Tiere haben wollen. Überraschenderweise kümmern sich die Fische, sobald sie in ein anderes Becken umgezogen sind, dort oft nicht um die Korallen. Niemand weiß, warum Korallen in einem Becken beschädigt werden und in einem anderen nicht. Als Grund für dieses Verhalten wird aber vermutet, ob sich im Aquarium eine gesunde, gut entwickelte Mikroflora befindet oder nicht.
In Becken, in denen alle Felsstrukturen mit Kalkalgen bedeckt sind, können sich nur wenig, schlimmstenfalls gar keine Grünalgen bilden. Das bedeutet, dass den Fischen wahrscheinlich die pflanzliche Nahrung fehlt, die sie benötigen. Die Tiere erhalten sie dann in Form von Zooxanthellen, die im Zellgewebe von Korallen leben.
Es ist jedoch nicht erwiesen, dass dies die wirkliche Ursache ist.
Weitere und andere Besonderheiten, spezifische Verhaltensweisen und Nahrungspräferenzen werden in den Darstellungen der einzelnen Arten näher beschrieben.


Wir verweisen hiermit auch auf den Artikel auf
Korallenriff.de
in der Rubrik 1 x 1 für Einsteiger.
Dort ist vieles über die Kaiserfische im Aquarium beschrieben.

Apolemichthys (10)

Chaetodontoplus (16)

Genicanthus (11)

Holacanthus (8)

Pomacanthus (13)

Pygoplites (1)