Papageifische sind mit der Familie der Lippfische nah verwandt. Sie haben, ähnlich wie diese, eine zirkumtropische Verbreitung.
Ihr Verbreitungsgebiet ist der gesamte Indopazifik, einschließlich des Roten Meeres und Ostafrikas bis zu den Line Islands und Samoa und darüber hinaus. Genaue Angaben dazu stehen bei den einzeln beschriebenen Arten.
Es gibt insgesamt 8 Gattungen mit ca. 70 Arten.
Sie leben tagsüber im Korallenriff in 1 bis 30 m Tiefe in den Saumzonen, ruhen sich aber nachts in Höhlen oder flachen sandigen Lagunen aus. Jungfische werden in Seegraswiesen innerhalb von Lagunen gefunden, während Erwachsene häufiger in äußeren Lagunen und seewärts gelegenen Riffen anzutreffen sind. Diese Art ist gesellig und kommt normalerweise in kleinen Gruppen vor, an seewärts gelegenen und klaren Riffen der äußeren Lagune kann die Gruppengröße jedoch recht groß sein. Sie schlafen in großen Gruppen und sind daher besonders anfällig für die nächtliche Ausbeutung durch Speerfischer und Netzfischer.
Eigentlich sind alle Arten Algenfresser. Mit ihrem kräftigen „Papageienschnabel“ schaben sie die Algen von den Steinen. Dieser ist sehr hart und hinterlässt sichtbare Spuren auf den Steinen.
Sicherlich nehmen sie durch das Abschaben auch mikroskopisch kleinste Organismen mit auf und zu sich.
Viele Arten stehen im Ruf, auch Steinkorallen zu fressen, wobei immer noch nicht sicher ist, ob sie das Gewebe interessiert oder die Zooxanthellen.
Nach Magenuntersuchungen besteht der Inhalt von Papageifischen zu 80 % aus einer fein gemahlenen Mischung von Kalkstein, Sand und Detritus (Hobson 1974).
Von den Arten der Gattungen Sparisoma, Scarus sowie dem Büffelkopf-Papageifisch (Bolbometopon muricatum) ist bekannt, dass sie sich vor allem von lebenden Korallen ernähren. Diese können enorme Mengen verdauter Korallen ausscheiden, die als Sand austreten. Hier kommt ein großer Teil unseres Meeressandes her. Andere Arten ernähren sich von Seegras und verschiedenen Algen. Als Zusatzfutter werden auch Schalentiere, Moostierchen und Borstenwürmer verspeist. Sie sind damit insgesamt keine Gefahr für die Korallen.
Dieses unterschiedliche Fressverhalten sorgt auch für ein Gleichgewicht zwischen Korallen und Algen im Riff und ist eine Basis für die Entwicklung neuer Korallen.
Die meisten Papageifische sind prachtvoll gefärbt, aber bis dahin machen sie mehrere Färbungen durch. Es ist also manchmal ein Ratespiel, die Zuordnung zu einer Art vorzunehmen. Papageifische sind durch ihre knalligen Farben echte Hingucker. Zumal sich auch aktive Weibchen noch in Männchen umwandeln können und dann noch schöner sein sollen, als die eigentlichen Männchen.
Aufgrund ihres Nagens an Steinkorallen und der zu erwartenden Größe sollten diese Fische nur in Großanlagen ohne Steinkorallen gepflegt werde, so verlockend ihr Schönheit auch ist.
Die Nacht verbringen die Papageienfische in einem horizontal durchströmten Schleimkokon.
Papageifische durchlaufen innerhalb des Lebenszyklus drei verschiedene Phasen, die durch unterschiedlichen Farbstadien sichtbar sind:
1. Phase, die Juvenilphase, besteht aus sexuell unreifen Jugendlichen mit einer
charakteristischen grauen Farbe haben.
2. Phase, wird als Initialphase (Anfangsphase) bezeichnet und besteht aus
geschlechtsreifen Männchen und Weibchen.
3. Die Terminalphase besteht nur aus reifen, erwachsenen Männchen.
Daraus ergibt sich auch ein sehr komplexes Fortpflanzungssystem.
Sie leben in einer Haremsgruppe, wobei ein einzelnes männliches Terminal in einer Gruppe von Frauen dominant ist. Dieses dominante Männchen sich paart sich mit den Weibchen in der Gruppe und schadet anderen männlichen Konkurrenten.
Die Art ist diandrisch, was bedeutet, dass die Population primäre und sekundäre Männchen umfasst. Ein primäres Männchen wurde mit diesem Geschlecht geboren. Ein sekundäres Männchen ist jedoch ein Weibchen. Das kann zum Männchen werden, wenn
das dominante Männchen stirbt. Dessen Tod signalisiert dem größten Weibchen der Initialphase, dass sie morphologische und Verhaltensänderungen erfährt und sich in ein Männchen verwandelt.
„Sneak Spawning“ kann ebenfalls auftreten, wobei sich einige Männchen der Initialphase als Weibchen tarnen, um in den Harem zu gelangen.
Beim Spitzenlaichen setzen sie eine Wolke von Keimzellen frei, um die Befruchtung durch die Männchen der Endphase zu verhindern.
Sie sind für diesen Prozess besonders geeignet, da sie größere Hoden haben als das Männchen der Terminalphase und somit mehr Gameten produzieren als letzteres, was ihre Chance auf Befruchtung der Eizellen des Weibchens erhöht.